3275/J-BR/2017

Eingelangt am 15.12.2017
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind möglich.

Anfrage

 

des Bundesrates David Stögmüller, Freundinnen und Freunde an den Bundesminister für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft

betreffend Probleme in der PädagogInnen-Ausbildung im Cluster „Österreich Mitte“ (Oberösterreich und Salzburg)

BEGRÜNDUNG

 

In einem Brief an den oberösterreichischen LH-Stv Dr. Strugl – der uns Grünen vorliegt - wenden sich junge Linzer Studentinnen und Studenten mit Sorge an diesen und berichten über große Probleme in der pädagogischen Ausbildung im Cluster „Österreich Mitte“ (Oberösterreich-Salzburg).

Die unterfertigten Student/innen berichten in diesem Brief, dass sie das Sportstudium im Cluster Mitte im Wintersemester 2016 begonnen haben und bei ihren Inskriptionen sowohl von Seiten der Privaten Pädagogischen Hochschule der Diözese Linz als auch von der Pädagogischen Hochschule Oberösterreich versichert wurde, dass sie keine Lehrveranstaltungen an der Universität Salzburg belegen müssten und nicht die Studierenden, sondern die Lehrenden pendeln würden.

Aufgrund dieses Versprechens haben sich die Studierenden für ein Studium in Linz und nicht in Salzburg entschieden.

Im Sommersemester haben dann Professoren und Professorinnen mehrerer Studiengänge den Studierenden mitgeteilt, dass sie im Wintersemester 2017 entgegen der gemachten Zusagen für Lehrveranstaltungen nach Salzburg pendeln müssen. Dabei handelt es sich nicht um eine Ausnahmesituation für ein Semester, es wird in beinahe jedem Semester mindestens eine Lehrveranstaltung in Salzburg stattfinden. Eine Begründung seitens der Universitäten liegt bis heute noch nicht vor.

Die Studierenden rechnen unter anderem mit einer finanziellen Mehrbelastung für die Anreise Linz-Salzburg von über 500 € pro Semester, einer steigenden zeitlichen Belastung für die Zu- und Abreise, weiters ergeben sich dadurch Probleme mit der Planung der Zweitfächer, da bei einigen Fächerkombinationen bereits jetzt innerhalb von Linz schon Lehrveranstaltungen an unterschiedlichen Bildungsinstitutionen terminlich kollidieren und mit den Lehrveranstaltungsplänen der Universität Salzburg die Planung des Studiums weiter verkompliziert wird. In weiterer Folge wird das Abschließen des Studiums in der vorgegebenen Zeit unmöglich gemacht.

Die Studierenden schreiben weiter von einem massiven Qualitätsverlust des Bildungsstandortes Linz und Oberösterreichs.

 

Die unterfertigenden BundesrätInnen stellen daher folgende

ANFRAGE

 

1.    Ist Ihnen die geschilderte Situation im Cluster „Österreich Mitte“ bekannt?

 

2.    Wird es im Wintersemester 2017 und in den nachfolgenden Semestern Lehrveranstaltungen an der Universität Salzburg für SportstudentInnen des Clusters „Österreich Mitte“ geben? (Wenn möglich, geben Sie bitte auch die Anzahl der zukünftigen Lehrveranstaltungen, die an der Universität Salzburg stattfinden werden, an).

 

3.    Welche Begründungen liegen Ihnen dafür vor, dass entgegen der Versprechungen der Privaten PH OÖ und der PH Diözese Linz bei der Inskription Lehrveranstaltungen an der Universität Salzburg zu besuchen sein werden?

4.    Ist Ihnen bekannt, ob der Kooperationsvertrag des Clusters Mitte vorsieht, dass Studierende der in Linz ansässigen Bildungsinstitutionen Lehrveranstaltungen in Salzburg besuchen müssen?

 

5.    Ist Ihnen bekannt, ob dieser Vertrag Vereinbarungen enthält, die die Durchführung der Lehrveranstaltungen am Studienort dieser Institutionen gewährleisten?

 

6.    Wird es eine Möglichkeit für eine Übertragung der Vorlesungen per Streaming geben?

a.    Wenn nein, warum nicht?

 

7.    Wird es eine Möglichkeit geben, die Vorlesungen geblockt an der Universität Salzburg abhalten zu lassen?

a.    Wenn nein, warum nicht?

 

8.    Welche konkreten Maßnahmen werden Sie setzen, um für die Studierende optimale Bedingungen zu ermöglichen, damit diese entsprechend ihren Erwartungen und Versprechen in Linz studieren können?

 

9.    Liegen Ihnen sonstige Informationen diesbezüglich vor?