3610/J-BR/2018

Eingelangt am 20.12.2018
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Anfrage

der Bundesrätin Ewa Dziedzic, Freundinnen und Freunde an

 den Bundeskanzler Sebastian Kurz

betreffend: Massive Sicherheitslücke bei der informellen Tagung der EU-Außenministerinnen und -minister in Wien

Begründung

Vom 30. bis 31. August 2018 fand in Wien eine informelle Tagung der EU-Außenministerinnen und -minister (ein sogenanntes Gymnich-Treffen) statt.

Mit 30. August ab ca 09:20 Uhr wurden in diversen sozialen Medien Bilder einer auf „Kaiser Franz-Josef I.“ ausgestellten ID-Karte mit QR-Code 47000014556bfb43e4a3428b verbreitet. Der ID-Karte zufolge sei „Kaiser Franz-Josef I.“ dem Organisationsstab des Gymnich-Treffen zugehörig.

 



Ggstl ID-Karten werden vom Exekutivsekretariat des Österreichischen EU-Ratsvorsitzes 2018 im Bundeskanzleramt (ESIAT) ausgestellt. O.a. ID-Karte war zu einem frühen Zeitpunkt zumindest einer Mitarbeiterin des ESIAT nachweislich bekannt.

Die unterfertigenden Bundesrätlnnen stellen daher folgende

Anfrage

1.    ln wessen Auftrag und zu welchem Zweck wurden diese illegitimen ID-Karten ausgestellt?

2.    Wie viele solcher illegitimen ID-Karten wurden ausgestellt?

3.    Wer hat diese illegitimen ID-Karten ausgestellt?

4.    An wen wurden diese illegitimen ID-Karten vergeben?

5.    Zu welchen Bereichen des Gymnich-Treffen war mit der ggstl ID-Karte der Zutritt möglich?

6.    Wie oben angeführt war die ggstl ID-Karte zu einem frühen Zeitpunkt zumindest einer Mitarbeiterin des ESIAT nachweislich bekannt. Wurden daraufhin Sicherheitsbehörden von diesem massiven Sicherheitsleck informiert?

1.    Wenn ja, welche?

2.    Wenn ja, welche Maßnahmen wurden ergriffen?

3.    Wenn nein, weshalb nicht?

7.    Wurden mit Sicherheit befasste Mitarbeiter der anwesenden EU- Außenminister, der Hohen Vertreterin der Union für Außen- und Sicherheitspolitik Federica Mogherini und von EU-Kommissar Johannes Hahn von diesem massiven Sicherheitsleck in Kenntnis gesetzt?

1. Wenn nein, warum nicht?

8.    Welche Maßnahmen werden Sie ergreifen um solche Vorgänge künftig zu unterbinden?