3619/J-BR/2019

Eingelangt am 30.01.2019
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind möglich.

Anfrage

des Bundesrates David Stögmüller, Freundinnen und Freunde an die Bundesministerin für Nachhaltigkeit und Tourismus

betreffend die Rückkehr des Wolfes in Österreich

BEGRÜNDUNG

Der vor mehr als 100 Jahren durch intensive Verfolgung, Lebensraumzerstörung und Rückgang seiner Beute ausgerottete Wolf, fand seinen Weg zurück nach Österreich. Laut diverser Medienberichte[1] gibt es einen Zuwachs von über 30 Prozent pro Jahr. Dies sei vor allem in Niederösterreich - mit 15 Wölfen innerhalb der letzten zwei Jahre im Waldviertel - stark spürbar. Was für den Artenschutz ein großer Erfolg ist, bedeutet auch eine Herausforderung, zum Beispiel für Landwirte und Nutztierhalter. Die Tiere sind äußerst anpassungsfähig, was die Ansprüche an ihren Lebensraum angeht und leben schon jetzt im unmittelbaren Umkreis von Großstädten, wie zum Beispiel Rom oder Berlin. Unsere Bemühungen müssen sich daher hauptsächlich auf jene Konfliktfelder konzentrieren, wo Menschen ihre Interessen beeinträchtigt sehen. Statt Panikmache soll auf Aufklärung und Herdenschutzmaßnahmen wie u.a Elektrozäune, Nachtkoppel, Herdenschutzhunde und Behirtung gesetzt werden.

Die unterfertigenden Bundesrätlnnen stellen daher folgende

ANFRAGE

1.    Was genau ist nach Auffassung der Bundesregierung für ein effektives Wolfsmanagement notwendig, und welche Änderungen im Vergleich zur bisherigen Politik der Bundesregierung sind dafür erforderlich?

2.    Welche Erkenntnisse hat die Bundesregierung darüber, ob die bisherige Ausbreitung des Wolfes in Österreich bereits zu einem Rückgang der Freilandhaltung von Tieren geführt hat?

3.    Ist es die Auffassung der Bundesregierung, das Wölfe, die einmal Weidezäune überwunden habe, entnommen werden können?

4.    Stehen bisher Mittel des Bundes zur Übernahme von Kosten für Zäune, Arbeitseinsatz und Herdenschutzmaßnahmen zur Verfügung, und wenn ja, seit wann, in welcher Höhe, nach welchen Kriterien sowie innerhalb welcher Haushaltstitel und Förderprogramme, und wenn ein, warum nicht?

5.    Wie hoch werden die Kosten für die durch das Auftreten des Wolfs erforderlichen zusätzlichen Herdenschutzmaßnahmen von Weidetieren in Österreich (für die aktuelle Anzahl an Wölfen in Österreich) sein?

a. Wie können diese Kosten den Nutztierhaltern abgegolten werden?

6.    Welche weiteren Maßnahmen werden Sie bzw. Ihr Ministerium weiters unternehmen?

 

 



[1] APA (2018) Vorab-Präsentation einer Studie zur Rückkehr der Wölfe. 22.08.2018., online
abgerufen unter https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20180822_OTS0133/vorab-
praesentation-einer-studie-zur-rueckkehr-der-woelfe
(Zugriff am 14.11.2018)