436/AE XX.GP
ENTSCHLIESSUNGSANTRAG
der Abgeordneten MMag. Dr. Madeleine Petrovic, Haidlmayr, Freunde und Freundinnen
betreffend Erforschung und Dokumentation der Bedeutung der Kulturpflanze
Hanf
Hanf zählt zu den ältesten Kulturpflanzen der Menschheit und keine andere
Nutzpflanze hat in der Geschichte eine universellere Verwendung gefunden: als
Rohstoff für Textilien und für Papier, als Nahrungsmittel, als Brennstoff sowie
als Rohstoff für Farben und Lacke. Hanf zählt auch zu den ältesten Arzneimitteln
der Erde, wichtigste Einsatzgebiete wären heute Asthma, Grüner Star, Epilepsie,
MS, Muskelkrämpfe sowie AIDS und Krebs. Auch die berauschende Wirkung
von Hanf war von Anbeginn der menschlichen Hanfnutzung bekannt.
In den 30-er Jahren begann eine von der US-Industrie ausgehende
internationale Anti-Hanf-Kampagne. Das Schicksal, von der industriellen
Revolution überrollt worden zu sein, teilt der Hanf mit vielen anderen
pflanzlichen Rohstoffen, als einzige Nutzpflanze ist er aber international verbannt
und geächtet. Gleichsam über Nacht wurde Hanf als gefährliches Rauschgift
eingestuft und konnte sich von dieser Horrorpropaganda bis heute nicht richtig
erholen. In vielen Industriestaaten ist der Anbau von Hanf noch immer verboten.
In den letzten Jahren kann aber international eine Wiederentdeckung von Hanf
beobachtet werden. Wenn man bedenkt, daß Hanf der ertragreichste und am
schnellsten nachwachsende Rohstoff der gemäßigten Klimazone ist, ist diese
alte Kulturpflanze für eine zukünftige, organische, den Kreisläufen der Erde
angepaßte Energie- und Rohstoffwirtschaft unverzichtbar.
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgenden
ENTSCHLIESSUNGSANTRAG
Die Bundesregierung wird aufgefordert, eine Studie zur Erforschung und
Dokumentation der universellen Bedeutung der Kulturpflanze Hanf in Auftrag zu
geben.
In formeller Hinsicht wird die Zuweisung an den Ausschuß für Wissenschaft
und Forschung vorgeschlagen.