570/A XX.GP
Entschließungsantrag
der Abgeordneten Maria Schaffenrath, Helmut Peter und Partnerlnnen
betreffend Reform der Lehrlingsausbildung durch Verlagerung der
Verantwortung für die innere Organisation und die Unterrichtsorganisation in
die Autonomie der Ausbildungspartner (Lehrling, Berufsschule und Betrieb)
Alljährlich wird der Politik ihr Versagen drastisch vor Augen geführt, wenn
Österreichs Pflichtschulabgänger eine Lehrstelle suchen. Nicht nur, daß das
Schicksal der Jugendlichen1 die keine Chance auf eine adäquate Ausbildung
bekommen, dringenden Handlungsbedarf aufzeigt, ist es auch für die im
internationalen Wettbewerb stehende österreichische Wirtschaft unabdingbar, von
gut ausgebildeten Fachleuten in allen Bereichen getragen zu werden. Dazu bedarf
es nicht zuletzt einer Attraktivierung der Lehre, die nicht mit kosmetischen
Detaileingriffen erreicht werden kann, sondern ein Umdenken - eine echte Reform -
erfordert und auf einem völlig neuen Gesamtkonzept basiert.
Die Möglichkeit zur Erreichung unterschiedlicher und höherer Bildungsziele im
Rahmen der dualen Ausbildung erfordert eine Reform der inneren Organisation der
Berufsschulen, um die individuellen Voraussetzungen der Auszubildenden
bestmöglich zu fördern. Diese Reform soll von den Ausbildungspartnern
weitestgehend selbst ausgehen und getragen werden.
In diesem Zusammenhang stellen die unterzeichneten Abgeordneten daher
nachstehenden
Entschließungsantrag
Der Nationalrat wolle beschließen:
„Die Bundesregierung, insbesondere die Bundesministerin für Unterricht und
kulturelle Angelegenheiten, wird aufgefordert, sich im Interesse der
Lehrstellensuchenden, der Lehrlinge und des Wirtschaftsstandortes Österreich im
Rahmen einer umfassenden Reform des dualen Ausbildungssystems für die
Verlagerung der Verantwortung für die innere Organisation und die
Unterrichtsorganisation in die Autonomie der Ausbildungspartner (Lehrling,
Berufsschule und Betrieb) einzusetzen.“
In formeller Hinsicht wird die Zuweisung an den Untenichtsausschuß beantragt.