662/AE XX.GP
ENTSCHLIESSUNGSANTRAG
der Abgeordneten Karl Öllinger, Freundinnen und Freunde
betreffend Weiterführung der Assistentenstellen an Höheren Technischen Lehranstalten
An vielen Höheren Technischen Lehranstalten wurden in der Vergangenheit Assistenten eingestellt, die
etwa zu einem Drittel ihrer Arbeitszeit im Unterricht eingesetzt wurden, ein weiteres Drittel ihrer
Arbeitszeit entfiel auf den administrativ-pädagogischen Teil und das restliche Drittel auf administrative
Dienste, wie z.B. die Erstellung des Stundenplanes, die Einteilung von Supplierungen und
Abrechnungen. Österreichweit waren etwa 200 Assistenten im Einsatz, in der Regel HTL-Absolventen
mit besten Abschlußergebnissen, die mit der Assistententätigkeit ihr Studium finanziert haben.
Auch im Mai dieses Jahres wurden wieder Assistentenstellen ausgeschrieben und in der Folge erhielten
die ausgewählten zukünftigen Assistenten eine vorläufige, schriftliche Zusage. Einige haben deshalb
andere Jobangebote abgeschlagen. Ende August, oft nur zwei Tage vor Dienstantritt hat die Ministerin
den neu einzustellenden Assistenten mitgeteilt, daß sie nicht angestellt bzw. nicht verlängert werden.
Nach heftigen Protesten seitens der Assistenten wurde im Fall schulorganisatorischer Probleme oder bei
sozialen Härtefällen eine dreimonatige Tätigkeit als Assistent zugesagt. Mit 30. November 1997 läuft
diese Frist ab und die Assistenten verlieren ihren Job, bis auf jene, die im Zuge von zweijährigen
Verträgen noch bis Ende August 1998 einen Vertrag haben. Nach diesem Zeitpunkt wird es, so scheint
es der Wunsch des Ministeriums sein, keine Assistenten an den HTL mehr geben.
Laut Berechnungen jener Assistenten, deren Verträge nun nicht mehr verlängert werden sollen, kostet
die „Einsparung“, die mit der Kündigung erzielt werden soll, dem Unterrichtsministerium jährlich etwa
20 Millionen Schilling zusätzlich, wenn die Tätigkeiten, die die Assistenten bisher ausgeübt haben, von
(teureren) Lehrern übernommen werden müssen. Ob diese Berechnung nun so stimmt oder nicht, sei
dahingestellt, klar zu sein scheint, daß mit der Kündigung der Assistenten die Ausbildungsqualität
sinken wird, da etwa Gruppenteilungen bei Laborübungen mangels Assistenten nicht mehr durchgeführt
werden können oder wenn Lehrer statt zu unterrichten, die administrativen Tätigkeiten, die bisher die
Assistenten erfüllt haben, übernehmen müssen.
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgenden
ENTSCHLIESSUNGSANTRAG:
Der Nationalrat wolle beschließen:
„Die Bundesministerin für Unterricht und kulturelle Angelegenheit wird ersucht, als kurzfristige
Maßnahme die mit Ende November ausgelaufenen Verträge (wie ursprünglich vorgesehen) bis August
1998 zu verlängern, sowie bis zum Auslaufen der Verträge ein neues Beschäftigungsmodell für die
Assistenten zu erarbeiten, um das Ausbildungsniveau an den HTL weiter zu verbessern.“