873/AE XX.GP
Entschließungsantrag
der Abg. Anna Elisabeth Aumayr, Koller, Wenitsah, Dr. Salzl, Mag. Stadler
betreffend Maßnahmen für Österreichs Schweinehalter
Die BSE - Krise und der Nachfrageschwund für Rindfleisch brachte
europaweit einen Anstieg der Erzeugerpreise für Schweine.
Dies nahm die österreichische Agrarbürokratie zum Anlaß, ab Mitte
1996 die im EU - Vertrag vereinbarten degressiven Ausgleichs -
Zahlungen für die österreichischen Schweinehalter zu stoppen.
Durch die Krisen in Asien und Rußland ist die Nachfrage nach
europäischem Schweinefleisch dort stark zurückgegangen, während
gleichzeitig Deutschland und die Niederlande ihre Ausfälle
durch Schweinepest. überwunden haben und wieder voll liefern.
Das hat zu einem drastischen Preissturz von ca. 30 % geführt.
Von den Einlagerungs - und Exporthilfen der EU profitieren
wieder nur Massen - und Intensivtierhalter sowie Lager - und
Exportfirmen. Kleinstrukturierte österreichische Schweinehaltungen
sind zu diesen Konditionen nicht wettbewerbsfähig und vom Ruin
bedroht. Es ist daher höchste Zeit, die ausständigen degressiven
Ausgleichszahlungen nicht länger einzufrieren, sondern den
Bauern möglichst noch in diesem Herbst zukommen zu lassen.
Daher stellen die unterzeichneten Abgeordneten den nachstehenden
Entschließungsantrag:
Der Nationalrat wolle beschließen:
“Der Bundesminister für Land - und Forstwirtschaft wird dringend
ersucht, im Einvernehmen mit dem Bundesminister für Finanzen
1. die im EU - Vertrag vereinbarten, aber seit Mitte 1996 gestoppten
degressiven Ausgleichszahlungen an österreichische Schweine -
halter im gesamten Umfang noch im Herbst 1993 auszuzahlen,
2. gesetzliche Vorkehrungen zur Streichung des AMA - Marketing -
beitrages für Schweine zu treffen.”
In formeller Hinsicht wird die Zuweisung dieses Antrages an
den Ausschuß für Land - und Forstwirtschaft beantragt.