1101/AE XX.GP

 

ENTSCHLIESSUNGSANTRAG

 

 

der Abgeordneten Dr. Gabriela Moser, Freundinnen und Freunde

 

betreffend nationales Verkehrssicherheitsprogramm „Sicherheit 2000“

 

Jüngste Unfallzahlen dokumentieren leider in erschreckendem Umfang, daß Maßnahmen zur

Verkehrssicherheit in Österreich leider nicht in ausreichendem Ausmaß getroffen wurden.

Trotz der Einrichtung eines Unterausschusses wurden keinerlei zusätzliche und effiziente

Schritte zur Anhebung der Verkehrssicherheit in Österreich unternommen. Im Gegenteil, einige

geplante Änderungen im Führerscheingesetz liberalisieren bestehende Regelungen (Streichung

des Sofortentzugs) und verschlechtern die Rahmenbedingungen für die Exekutive.

 

Im internationalen Vergleich schneidet Österreich im Bereich der Verkehrssicherheit nach wie

vor schlecht ab, wie die Statistik zeigt:

Verunglückte je km Straße 1994 (KEG 1995, ÖSTAT 1995)

Österreich 0,51

Schweiz 0,27

Niederlande 0,27

Dänemark 0,14

 

 

Die Ursache liegt im Fehlen eines zielorientierten Verkehrssicherheitsmanagements bzw. im

Fehlen eines nationalen Verkehrssicherheitsprogramms. Der menschliche und ökonomische

Preis für unsere Mobilität gilt unter Experten als viel zu hoch. Vor allem vor dem Hintergrund

der Existenz eines ausgezeichneten Instrumentariums zur Hebung der Verkehrssicherheit.

Deshalb erscheint die Bündelung diese Maßnahmen zu einem nationalen

Verkehrssicherheitsprogramm „Sicherheit 2000“ unumgänglich, und zwar mit dem Ziel der

Senkung der Zahl der Getöteten im Straßenverkehr unter 1000 pro Jahr.

Es soll folgende Schwerpunkte‚ gegliedert nach Humanbereich, technischer und legistischer

Bereich, umfassen:

 

* Ausbau der Verkehrserziehung

* Kampagne zur Verstärkung der sozialen Kontrolle gegenüber Verkehrsrowdies

* Verbesserungen der Fahraus - und Weiterbildung

* Verbot von Drogen am Steuer

* spezielle Verkehrssicherheitsmaßnahmen für Kinder und ältere Menschen

* Erstellung eines österreichweiten Verkehrs - und Unfalldatenpool

* Lokalisierung und Sanierung von Unfallhäufungspunkten

* Maßnahmen zur Geschwindigkeitsdämpfüng und Verkehrsberuhigung

* Vermehrte situationsbedingte Tempolimits

* Tempo 80/100

* Durchforstung des Schilderwalds

* Forcierung des Baus sicherer Kreuzungsbereiche

* verstärkter Schutz für Fußgänger und Radfahrer

* verbesserte Sicherheitsaustattung von Kraftfahrzeugen (z.B. Nebelschlußleuchte)

* optimale Informationssysteme

* 50% der Strafgelder für die Verkehrsüberwachung

* Einführung des Punkteführerscheins und einer "Negativdatei“

* bessere Kontrolle der Fahrzeiten beim Schwerverkehr

 

 

 

 

Die unterfertigten Abgeordnete stellt daher folgenden

 

 

ENTSCHLIESSUNGSANTRAG

 

1. Bis zum 1. Oktober 1999 wird ein umfassendes Programm zur Hebung der Verkehrs

    verabschiedet.

 

2. Es orientiert sich am Ziel, die Zahl der Unfalltoten bis zum Jahr 2005 auf unter 700 pro

    Jahr zu senken.

 

3. Es umfaßt einen Maßnahmenkatalog mit den oben genannten Schwerpunkten, der die

    Einzelmaßnahmen terminisiert, Verantwortliche benennt, legistische

    Umsetzungsschritte festsetzt und eine permanente Evaluierung vorsieht.

 

In formeller Hinsicht wird um die Zuweisung an den Verkehrsausschuß ersucht.