678 der Beilagen zu den Stenographischen Protokollen des Nationalrates XX. GP

Bericht

des Ausschusses für Land- und Forstwirtschaft


über den Entschließungsantrag 359/A(E) der Abgeordneten Ing. Mathias Reichhold und Genossen betreffend Frühvermarktungsprämie

Die Abgeordneten Ing. Mathias Reichhold und Genossen haben den gegenständlichen Entschließungsantrag am 12. Dezember 1996 im Nationalrat eingebracht und wie folgt begründet:

„Die Frühvermarktungsprämie für männliche und weibliche Kälber soll laut Beschluß der EU-Kommission vorerst 65 ECU und danach 60 ECU pro Tier betragen. Das Gewichtslimit von 85% des durchschnittlichen Schlachtgewichtes führt in den verschiedenen EU-Ländern zu unterschiedlichen Absolutgewichten, wobei Österreich mit 82 kg den niedrigsten Wert aufweist, was zu einer behördlich ausgelösten Wettbewerbsverzerrung zu Lasten der österreichischen Kälberzüchter, -mäster und
-vermarkter führt.

Durch geschicktes Verhandeln ist es Dänemark und Luxemburg gelungen, die EU-Kommission zum Abweichen von den Eurostat-Zahlen zu veranlassen. Resultat ist eine Gewichtsanhebung von 85 auf 110 kg in Dänemark und von 100 auf 120 kg in Luxemburg. Österreich hat anscheinend bisher keine entsprechenden Verhandlungen geführt oder nichts erreicht, so daß österreichische Kälber mit 82 kg nicht marktfähig sind und schwerere Kälber – im Gegensatz zu anderen Mitgliedstaaten – als nicht förderungswürdig eingestuft werden.“

Der Ausschuß für Land- und Forstwirtschaft hat den gegenständlichen Entschließungsantrag in seiner Sitzung am 29. April 1997 in Verhandlung genommen.

An der Debatte beteiligten sich die Abgeordneten Ing. Mathias Reichhold, Georg Schwarzenberger, Rudolf Schwarzböck sowie der Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft Mag. Wilhelm Molterer.

Bei der Abstimmung fand der gegenständliche Entschließungsantrag nicht die Zustimmung der Ausschußmehrheit.

Zum Berichterstatter für das Haus wurde der Abgeordnete Karl Freund gewählt.

Als Ergebnis seiner Beratungen stellt der Ausschuß für Land- und Forstwirtschaft somit den Antrag, der Nationalrat wolle diesen Bericht zur Kenntnis nehmen.

Wien, 1997 04 29

                                    Karl Freund                                                            Georg Schwarzenberger

                                   Berichterstatter                                                                          Obmann