1026 der Beilagen zu den Stenographischen Protokollen des Nationalrates XX. GP

Bericht

des Ausschusses für Wissenschaft und Forschung


über den Antrag 436/A(E) der Abgeordneten MMag. Dr. Madeleine Petrovic und Genossen betreffend Erforschung und Dokumentation der Bedeutung der Kulturpflanze Hanf

Die Abgeordneten MMag. Dr. Madeleine Petrovic und Genossen haben am 16. April 1997 den gegenständlichen Entschließungsantrag im Nationalrat eingebracht und wie folgt begründet:

„Hanf zählt zu den ältesten Kulturpflanzen der Menschheit, und keine andere Nutzpflanze hat in der Geschichte eine universellere Verwendung gefunden: als Rohstoff für Textilien und für Papier, als Nahrungsmittel, als Brennstoff sowie als Rohstoff für Farben und Lacke. Hanf zählt auch zu den ältesten Arzneimitteln der Erde, wichtigste Einsatzgebiete wären heute Asthma, Grüner Star, Epilepsie, MS, Muskelkrämpfe sowie AIDS und Krebs. Auch die berauschende Wirkung von Hanf war von Anbeginn der menschlichen Hanfnutzung bekannt. In den 30er Jahren begann eine von der US-Industrie ausgehende internationale Anti-Hanf-Kampagne. Das Schicksal, von der industriellen Revolution überrollt worden zu sein, teilt der Hanf mit vielen anderen pflanzlichen Rohstoffen, als einzige Nutzpflanze ist er aber international verbannt und geächtet. Gleichsam über Nacht wurde Hanf als gefährliches Rauschgift eingestuft und konnte sich von dieser Horrorpropaganda bis heute nicht richtig erholen. In vielen Industriestaaten ist der Anbau von Hanf noch immer verboten. In den letzten Jahren kann aber international eine Wiederentdeckung von Hanf beobachtet werden. Wenn man bedenkt, daß Hanf der ertragreichste und am schnellsten nachwachsende Rohstoff der gemäßigten Klimazone ist, ist diese alte Kulturpflanze für eine zukünftige, organische, den Kreisläufen der Erde angepaßte Energie- und Rohstoffwirtschaft unverzichtbar.“

Der Ausschuß für Wissenschaft und Forschung hat den gegenständlichen Antrag in seiner Sitzung am 3. Dezember 1997 in Verhandlung genommen.

Als Berichterstatterin für den Ausschuß fungierte die Abgeordnete MMag. Dr. Madeleine Petrovic.

An der sich an die Ausführungen der Berichterstatterin anschließenden Debatte beteiligten sich die Abgeordneten Dr. Martina Gredler, Dr. Günther Leiner und Sonja Ablinger.

Bei der Abstimmung fand der gegenständliche Entschließungsantrag nicht die Zustimmung der Ausschußmehrheit.

Der Ausschuß für Wissenschaft und Forschung stellt somit den Antrag, der Nationalrat wolle diesen Bericht zur Kenntnis nehmen.

Wien, 1997 12 03

                    MMag. Dr. Madeleine Petrovic                                                 Dr. Michael Krüger

                                 Berichterstatterin                                                                          Obmann