1788 der Beilagen zu den Stenographischen Protokollen des Nationalrates XX. GP

Bericht

des Ausschusses für Wissenschaft und Forschung


über den Antrag 785/A(E) der Abgeordneten MMag. Dr. Willi Brauneder und Genossen betreffend Effizienzsteigerung der Donau-Universität Krems


Die Abgeordneten MMag. Dr. Willi Brauneder und Genossen haben am 15. Mai 1998 den gegenständ­lichen Entschließungsantrag im Nationalrat eingebracht und wie folgt begründet:

“Pressemeldungen der vergangenen Wochen war zu entnehmen, daß das Bundesministerium für Wissen­schaft und Verkehr beabsichtige, weiter mit Nachdruck an der Post-Graduate-Einrichtung festzuhalten, wobei hier im Zuge eines Projektes ,die sinnvolle Nutzung des Standortes Krems für eine universitäre Einrichtung‘ überdacht werden solle (APA 086 7. Mai 1998). Die beabsichtigte Neuordnung wird allerdings seitens des Bundesministeriums für Wissenschaft und Verkehr damit begründet, daß die Donau-Universität Krems ,bis heute keine vor den Steuerzahlern und anderen Bildungsanbietern vertretbare Betriebsgröße erreicht habe‘. Diese Feststellungen sollten wohl auch die hohe jährliche Subvention des Bundes für diese Post-Graduate-Einrichtung rechtfertigen: Für 1999 sind 52 Millionen Schilling veranschlagt, die in krassem Widerspruch zu der von Bundesminister Einem bereits im vergan­genen Jahr verordneten ,Schlankheitsdiät‘ für die Donau-Universität Krems stehen. Der Output von Forschung und Lehre steht in keiner Relation zu einem überdimensionierten Verwaltungsapparat. Unter Bezugnahme auf die Budgetanfragebeantwortung 204/JBA kann angenommen werden, daß die vorläufige Bilanz der hochdefizitären Donau-Universität Krems für 1997 zu ernsthaften Überlegungen Anlaß geben sollte: 48% des Gesamtbudgets wurden für die knapp 80 Mitarbeiter verbraucht, demgegenüber fielen aus selbsterbrachten Dienstleistungen kaum nennenswerte Beträge an, und die Umsätze aus der Forschung liegen weit niedriger als jene anderer vergleichbarer Einrichtungen. Betrachtet man darüber hinaus die Zahl der Studierenden und Absolventen seit Bestehen der Donau-Universität Krems, so kann im Vergleich zu anderen gleichwertigen Post-Graduate-Einrichtungen keine zufriedenstellende öffentliche Akzeptanz festgestellt werden. Gerade diese Fakten verlangen nach raschen und zügigen Reformschritten wie Effizienzsteigerung und Änderung des Lehr- und Kursangebotes an der Donau-Universität Krems, zB in Richtung wissenschaftlicher ,Nischendisziplinen‘, um diese Institution im Kreise weiterer Post-Graduate-Anbieter konkurrenzfähig zu machen.”

Der Ausschuß für Wissenschaft und Forschung hat den gegenständlichen Entschließungsantrag in seiner Sitzung am 1. Juli 1998 in Verhandlung genommen.

Als Berichterstatterin für den Ausschuß fungierte die Abgeordnete Dr. Brigitte Povysil.

Neben ihr beteiligte sich an der Debatte der Abgeordnete DDr. Erwin Niederwieser.

Auf Antrag des Abgeordneten DDr. Erwin Niederwieser beschloß der Ausschuß für Wissenschaft und Forschung einstimmig, die Verhandlung über die Vorlage zu vertagen.

In seiner Sitzung am 5. Mai 1999 hat der Ausschuß für Wissenschaft und Forschung die Verhandlung über den gegenständlichen Entschließungsantrag wieder aufgenommen.

An der Debatte beteiligten sich der Abgeordnete Dr. Michael Spindelegger und der Bundesminister für Wissenschaft und Verkehr Dr. Caspar Einem.

Bei der Abstimmung fand der gegenständliche Antrag nicht die Zustimmung der Ausschußmehrheit.

Der Ausschuß für Wissenschaft und Forschung stellt somit den Antrag, der Nationalrat wolle diesen Bericht zur Kenntnis nehmen.

Wien, 1999 05 05

                              Mag. Walter Posch                                                              Dr. Martin Graf

                                   Berichterstatter                                                                           Obmann