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der Abgeordneten lng. Meischberger, Dr. Krüger, Mag. Trattner
an den Bundesminister für lnneres
betreffend psychologischer Nachbetreuung bei Führerscheinentzug
Nach Medienberichten häufen sich in letzter Zeit die Fälle, in denen nach Abnahme
der Lenkerberechtigung viele Menschen ihren Lebensinhalt verlieren und sich zu
Kurzschlußhandlungen hinreißen lassen. Unter anderem sprengte sich ein Mann aus
Verzweiflung samt seinem Auto in die Luft, ein erst 22-jähriger warf sich vor einen
Güterzug, ein Mann drehte durch, bedrohte seine Ex-Frau und wollte sich umbrin-
gen.
Dr. Michael Hutter, Psychologe im Kuratorium für Verkehrssicherheit meint dazu,
daß bei den Betroffenen zusätzlich noch die Angst vor sozialer Verachtung und auch
vor dem Verlust des Arbeitsplatzes - bei Berufschauffeuren etwa - dazukommt.
Bei einer Zunahme von solchen Fällen scheint es angebracht den Betroffenen nicht
nur mit einer saftigen Strafe zu belegen, sondern ihm fallweise auch psychologische
Hilfe zukommen zu lassen, deshalb stellen die unterzeichneten Abgeordneten an
den Bundesminister für lnneres nachstehende
Anfrage
1 . Werden derartige Vorfälle in lhrem Ministerium statistisch erfaßt?
2. Wie viele derartige Fälle sind lhnen seit 1990 bekannt?
3. Planen Sie irgendwelche Maßnahmen um offensichtlich gefährdeten Menschen
nach der Abnahme des Führerscheins psychologisch zu helfen?
4. Wenn ja, wie werden diese Maßnahmen aussehen und wann werden sie voraus-
sichtlich in Kraft treten?
5. Planen Sie, die im Außendienst befindlichen Exekutivbeamten durch eine speziel-
le psychologische Ausbildung auf derartige Situationen vorzubereiten?