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des Abgeordneten Anschober, Freundinnen und Freunde
an den Bundesminister für öffentliche Wirtschaft und Verkehr
betreffend Ausbau des Bahnhofes Messendorf
Die ÖBB pIant den Ausbau des Bahnhofes Messendorf zu einem Containerterminal, offen-
bar als Ersatz für den Standort Werndorf.
Die betroffenen Anrainer fürchten eine wesentliche Beeinträchtigung der Umweltqualität.
Die unterzeichneten Abgeordneten richten daher an den Bundesminister für öffentliche
Wirtschaft und Verkehr folgende schriftliche
ANFRAGE:
1 . Bei den Ausbauplänen des Bahnhofs Messendorf handelt es sich offenbar um den Er-
satz für das Projekt Containerterminal Werndorf.
Wie beurteilen Sie generell die Pläne der ÖBB, den Bahnhof Messendorf auszubauen?
2. Ist es richtig, daß es sich beim Ausbau des Bahnhofs Messendorf um das Ersatzprojekt
für den Terminal Werndorf und der Rollenden-Landsttaße-Ostbahnhof handelt?
3. Wie ist der aktuelle Verfahrensstand des Projekts Ausbau Bahnhof Messendorf?
4. Wie beurteilen Sie den Umstand, daß der Um- und Ausbau des Bahnhofes Messendorf
in einem Gebiet geplant ist, welches überwiegend (über 50 %) Wohngebiet ist?
5 . Vor etwa zwei Jahren hat ein von der Steiermärkischen Landesregierung beauftragtes
Ingenieurbüro eine 24 Stunden Lärmmessung in einem Anrainerwohnhaus durchge-
führt und Spitzenwerte von 90 dB gemessen.
Halten Sie eine lärmtechnische Sanierung des Bahnhofsareals auch ohne Ausbau für
notwendig?
6. Wie beut.teilen Sie den Umstand. daß die ÖBB in ihrem Projekt den Bau eines weite-
ren Verschubgleisstutzens (" 3a") vorsieht, das den Abstand zu den Wohnhäusern auf
8 Meter(! ) herabsetzen würde?
7. Der Wert der betroffenen Grundstücke und Wohnhäuser würde beträchtlich sinken ,
auch wenn durch eine Lärmschutzmauer die Immissionswerte auf ein getade noch er-
trägliches Maß herabgesetzt werden würden. Eine solche Mauer hätte im Süden der
betroffenen Gärten und Wohnhäuser eine Höhe von 4 Meter über Grundstücksniveau
und würde die Sonne im WinterhalbJahr bis in die Gärten hinein wegnehmen.
In welcher Form und Höhe soIl der WertverIust der betroffenen Grundstücke und
Wohnhäuser abgegolten werden?
8. Teilen Sie die Einschätzung, daß die Lkw-Zustellung zum Bahnhof Messendorf über
ein Jetzt bereits ausgelastetes Straßennetz führt, das mehrere stark frequentierte Kreu-
zungen (Autobahnzubringer) einschließt, und daruber hinaus teilweise mitten durch
dichtes Wohngebiet führt und jedenfalls eine weitere Verkehrssteigerung nicht mehr
zulässig ist?
9. Wie beurteilen Sie die Möglichkeit, durch Anbindung des Containerlagerplatzes der
Fa. Frikus über ein reIativ kurzes Anschlußgleis (200 m) an die Ostbahn eine starke
Entlastung des Bahnhofes Messendorf zu erreichen?
10. Wie hoch sind die jährlichen Ölverluste der Verschubloks im Bereich des Bahnhofs
Messendorf und ist durch die Ölverluste bereits eine Grundwasserbelastung eingetre-
ten?