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der Abgeordneten Petrovic, Freundinnen und Freunde
an den Bundesminister für Wissenschaft, Forschung und Kunst
betreffend Spat.maßnahmen bei der Übersetzer- und Dolmetscherausbildung
Das geplante, die Universitäten betreffende Sparprogramm hätte für das Institut für
Übersetzer- und Dolmetscherausbildung der Universität Wien katastrophale Folgen. ,
argumentiert das Institut. Seit Jahren hätte es einen extrennen Sparkurs verfolgen müssen.
Trotz eines enormen Anstiegs der Studierendenzahl, vor allem aufgrund der Ostöffnung, sei
es nicht möglich gewesen, zusätzliche Planstellen oder Lehraufträge zu bekommen.
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende
ANFRAGE:
1. Sind Sie dafür, daß ab WS 96/97 in Österreich Portugiesisch (EU- und Weltsprache) im
Rahmen der Übersetzer- und Dolmetscherausbildung nicht mehr angeboten wird ?
2. Sind Sie dafür, daß auch andere Sprachlehrgänge mit geringeren TeilnehmerInnenzahle:
(Tschechisch: l70, Serbokroatisch: 2l0, Ungarisch: 260, Polnisch: 250) trotz Ost-
Öffnung und großem wirtschaftIichem Interesse den Sparmaßnahmen zum Opfer
falIen ?
3. Werden Sie sich dafür eintreten, daß die von allen drei Kurien an allen drei
östereichischen Instituten für Übersetzer- und Dolmetscherausbildung einstimmig
angenommene neue Studienordnung, die nach abgeschlossenem
Begutachtungsverfahren seit zwei Jahren im Wissenschaftsministerium ruht, endlich
beschlossen wird ?
4. Werden Sie es in Kauf nehmen, daß in der UNO-Stadt Wien, die UNO-Sprache Russisch
durch die Nicht-Nachbesetzung der Planstelle L1 und die geplanten Kürzungen der
Lehraufträge, Gefahr läuft, aus dem Lehrangebot zu verschwinden ?
5 . Halten Sie es für richtig, daß in Östereich die UNO-Sprache Chinesisch an keinem der
Institute für Übersetzer- und Dolmetscherausbildung angeboten wird ?
6. Halten Sie es für richtig, daß weder Slowakisch noch eine skandinavische Sprache trotz
steigender Nachfrage im Lehrangebot der Institute für Übersetzer- und
Dolmetscherausbildung aufscheint ?