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der Abgeordneten Dr. Kräuter
und Genossen
an den Bundesminister für öffentliche Wirtschaft und Verkehr
betreffend Flugsicherheit in Österreich
In der TV-Reportage "Angst im Flugpreis inbegriffen" der deutschen Fernsehanstalt ARD,
vom Mittwoch, 27. März 1996, wird von einem Sprecher des Deutschen Luftfahrt-
Bundesamtes die Kontrolle von ausländischen Fluggeräten in Deutschland mit einer
Führerscheinkontrolle verglichen, sie enthalte keine Informationen über den
Wartungszustand, die Einhaltung von Wartungsintervallen und über eingehaltene Ruhezeiten
der Piloten. Die Luftaufsicht am Flughafen Düsseldorf bezeichnete sich im Zusammenhang
mit den oft unmöglichen Kontrollen von Flugdokumenten als hilflos und konstatiert
unzulängliche Sicherheitschecks.
In Sorge um die Sicherheit an- und abreisender Fluggäste an österreichischen Flughäfen und
der im Einzugsbereich der Flughäfen wohnenden Anrainer richten die unterfertigen
Abgeordneten an den Bundesminister für öffentliche Wirtschaft und Verkehr nachstehende
Anfrage:
1. Entspricht die österreichische Situation den in der ARD-Dokumentation dargestellten
kritischen Zuständen an Deutschlands Flughäfen?
2. Ist es auch - wie z.B. bei dem katastrophalen Absturz der BOEING 757 der
BIRGEN-Air am 7. Februar l996 vor Puerto Plata - in Österreich möglich, daß z.B.
eine in den USA gebaute Maschine mit britischen Triebwerken im Besitz einer
türkischen Gesellschaft im Auftrag einer dominikanischen Airline Kunden eines
östereichischen Reiseveranstalters aus der Karibik nach Österreich bringt?
3. Können solche Schachtel-Konstruktionen auch dazu verwendet werden, internationale
Sicherheitspflichten zu umgehen?
4. Welche Möglichkeiten hat ein Fluggast, sich über den Sicherheits- und
Wartungszustand ausländischer Chartermaschinen an Östereichs Flughäfen zu
erkundigen?
5. Dr. Gerhard Stadler, Sektionschef der obersten Zivilluftfahrtsbehörde in Österreich
erklärte in der ZIB 2 am 7. Februar 1996 über die Wartung von Maschinen, die aus
Österreich Urlaubsziele anfliegen, daß wir uns darauf verlassen müssen, daß die
ausländische Konzessionsbehörde überprüft.
6. Halten Sie diese Sicherheitsstandards für ausreichend?
7. Welche Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheitsstandards ausländischer
Chartermaschinen von Reiseveranstaltern werden Sie setzen?
8. Halten Sie die Einrichtung eines allgemein bevollmächtigten, unabhängigen
Generalinspekteurs nach amerikanischen Muster für sinnvoll?
9. In welcher Form trägt Österreich zu den Bemühungen der EU zum laufenden Aufbau
eines wirksamen Sicherheitsmanagements im europäischen Flugverkehr bei?
10. Ist es richtig, daß ein ausländisches Flugzeug mit dem Kennzeichen N 198OG jahrelang
ohne Papiere am Flughafen Graz-Thalerhof gestartet und gelandet ist?
11. Ist es richtig, daß an diesem Flugzeug Hagelbrenner-Attrappen montiert waren?
12. Wenn ja, wer sollte durch diese Attrappen und mit welcher Absicht getäuscht werden?
13. lst es richtig, daß der Eigentümer des ausländischen Flugzeuges mit dem Kennzeichen
N198OG, Her Günther Hackl, aus Feldkirchen b. Graz war, welcher im Juli 1995 nahe
Maribor mit einer am Grazer Flughafen selbst technisch adaptierten alten
Militärmaschine des Typs Magister CM 170 durch Absturz tödlich verunglückte?
14. Wer hat den technischen Zustand dieser ausgemusterten Militärmaschine der Type
Magister CM 170 vor den Starts und Landungen in Graz-Thalerhof überprüft?