602/J

 

ANFRAGE

 

 

der Abgeordneten Frischenschlager und Partnerlnnen

 

 

an den Bundesminister für Wissenschaft, Verkehr und Kunst

 

 

betreffend die Situation am Institut für Sprachwissenschaft der Universität Wien

 

 

Der Aufnahmestop im öffentlichen Dienst hat den Universitätsbereich in besonderer Weise getroffen.  Am Institut für Sprachwissenschaft der Universität Wien haben sich die Mitarbeiterlnnen nach der neuerlichen Verlängerung des Aufnahmestops zu einer Krisensitzung zusammengefunden und folgende Bestandsaufnahme zur Lehrkapazität des Instituts diskutiert:

 

- das Ordinariat (Nachfolge Prof. Schindler) ist seit 25.12.1994 vakant;

- seit 0 1. 10. 1995 ist eine Assistenten-Planstelle nicht besetzt;

- mit 01.07.1996 wird eine Vertragsassistenten Stelle vakant (Ausmaß 1/2 Dienstposten), die wegen des Aufnahmestops nicht nachbesetzt werden kann;

- weitere Dienstposten sind für einen begrenzten Zeitraum (bis zu fünf Monaten) nicht besetzt; die Karenzvertretungen wurden wegen des Aufnahmestops nicht bewilligt.

- 1994 wurde die beantragte Stelle eines Fachbibliothekars zur Betreuung der rund 40.000 Bände umfassenden Institutsbibliothek nicht bewilligt.

 

Insgesamt muß das Institut für Sprachwissenschaften zumindest zeitweilig mit einem um 30 % reduzierten Personalstand arbeiten.  Als Folge dieser Situation kann laut Aussage des stellvertretenden Institutsvorstandes die Betreuung und Beratung der Studierenden nur mehr in eingeschränktem Ausmaß erfolgen.  Es ist daher zu erwarten, daß sich die Studiendauer weiter verlängern wird und auch wichtige Aufgaben im internationalen Bereich und in der Forschung nur mit Verzögerung erledigt werden können.

 

In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Wissenschaft, Verkehr und Kunst folgende

 

Anfrage

 

 

1)    Aus welchem Grund werden die vakanten Dienstposten am Institut für Sprachwissenschaft der Universität Wien nicht nachbesetzt?

 

2)    Bis wann ist mit einer Nachbesetzung der vakanten Dienstposten zu rechnen?

 

3)    Wie soll das Institut für Sprachwissenschaft die derzeitige Krisensituation bewältigen?  Welche Maßnahmen schlagen Sie vor, um einen geordneten Studienbetrieb aufrecht erhalten zu können?

 

4)    Welche Maßnahmen gedenken Sie zu setzen, um eine weitere Verlängerung der Studiendauer durch den bestehenden Personalmangel zu verhindern?

 

5)    Wie kann Ihrer Meinung nach verhindert werden, daß Aufgaben im Forschungsbereich aufgrund der gegebenen Verhältnisse vernachlässigt werden und der Anschluß an internationale wissenschaftliche Niveaus verloren geht?