732/J

 

ANFRAGE

 

des Abgeordneten Lackner und Genossen

 

an den Bundesminister für Finanzen

 

betreffend der katastrophalen Zustände bei der ÖBB in Zusammenhang mit den "Neuerungen" am 2. Juni

 

 

 

Der die Zunahme des Individualverkehrs bringt die Umwelt in immer größere Schwierigkeiten.  Deshalb wurde und wird bereits seit Jahren der Umstieg auf das öffentliche Verkehrsnetz propagiert, das auch immer wieder Verbesserungen erfahren hat.  Durch den neuen Fahrplan ab dem 2. Juni sowie durch die Bewirtschaftung der Züge durch eine neue Firma kam die ÖBB allerdings immer wieder in negative Schlagzeilen.

 

Daher stellen die unterzeichneten Abgeordneten folgende

 

ANFRAGE

 

1.)       Wem wurde nach Auflösung des Vertrages mit der Firma "Waggon Lits" die Bewirtschaftung der Zuge übertragen?

 

2.)       Wieviele Arbeitsplätze wurden dadurch bei er Firma "Waggon Lits" freigesetzt und wieviele bei der neuen Firma geschaffen?

 

3.)       Wieviele Zuge sollten im Sommerfahrplan 1996 in der Zeit vom 02.06. bis 10.06., 11.06. bis 15.06. und 16.06. bis 20. 6. durch diese Firma bewirtschaftet werden und wieviele wurden tatsächlich in den angeführten Zeiträumen bewirtschaftet?

 

 

4.)       Worauf ist es zurückzuführen, daß diese Firma, die offensichtlich nicht in der Lage ist, die Ihr gestellte Aufgabe der Bewirtschaftung zu erfüllen, dennoch einen diesbezüglichen Vertrag mit den ÖBB bekommen haben?

 

5.)       Wie lange dauerte es, bis alle Züge in der geplanten Form bewirtschaftet wurden?

 

6.)       Wie hoch ist der geschätzte Schaden, der dadurch der Firma für die Bewirtschaftung

einerseits und der ÖBB andererseits entsteht? (Bitte beachten Sie auch allfällige Imageverluste der ÖBB.)

 

7.)       Wird sich die ÖBB hinsichtlich dieses Schadens an die mit der Bewirtschaftung betraute Firma wenden können und gibt es im Vertrag vorgesehen Mechanismen, den Vertrag einseitig aufzulösen? (Wenn ‘Ja’: Wird dies überlegt und wie wäre diesfalls das Procedere?) 8.) Wer ist dafür verantwortlich, daß es insbesondere im Bereich Wien und auf der Südbahn zu derart überfüllten Zügen gekommen ist, daß potentielle Fahrgäste nicht einmal mehr einsteigen konnten?

 

9.)       Wer ist dafür verantwortlich, daß bei Großveranstaltungen, die ein zusätzliches Aufkommen an Fahrgästen erwarten lassen, zusätzliche Kapazitäten (Zug bzw.  Waggon) bereitgestellt wird?

 

10.) Warum geschieht dies in der Regel nicht?

 

11.) Wird es in Zusammenhang mit dem Beginn bzw.  Ende der Sommerferien für Schüler und Studenten zusätzliche Kapazitäten auf den einzelnen Strecken geben?

 

Wenn ‘Ja’: Wie?

Wenn 'Nein": Warum nicht?

 

12.)     Wie hoch ist der geschätzte Schaden, den die ÖBB durch dieses Chaos erlitten hat?

 

13.)     Seit dem Fahrplanwechsel müssen für EC Zuschläge bezahlt werden.  Wie erklären Sie sich, daß dies einerseits kaum ein Fahrgast, andererseits auch kaum ein Schaffner weiß? (So wurde mir mitgeteilt, daß von insgesamt 5 Schaffnern, die die Fahrkarten kontrolliert habe, ein einziger einen Zuschlag verlangte und kassierte!)

 

14.)     Was werden Sie unternehmen, um dieses Informationsdefizit insbesondere bei den Fahrgästen zu minimieren?

 

15.)     Von Wien-West nach Vorarlberg und Retour fahren, mit Ausnahme der EN-Züge und einem IC ebenfalls über Nacht, nur noch Eurocity-Züge.  Eine andere Möglichkeit, nach Vorarlberg zu kommen, gibt es laut Auskunft des "Bahn-Total-Service" nicht mehr.  Dies kommt einer faktischen Fahrpreiserhöhung bei gleichzeitiger enormer Verschlechterung des Zugangebotes gleich.  Was werden Sie unternehmen, um diese verdeckte Fahrpreiserhöhung rückgängig zu machen und somit die Attraktivität der Bahn gegenüber dem Auto wenigstens wieder ein bißchen zu heben"