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ANFRAGE

 

 

der Abgeordneten Dkfm.  Dr. Puttinger, Mag.  Frieser, Dr. Leiner, Schwarzenberger und Kollegen

an die Bundesministerin für Frauenangelegenheiten

betreffend die Broschüre "Johanna Bond & das Geheimnis der gläsernen Decke"

 

Ende des Vorjahres gelangte über die Bundesministerin für Frauenangelegenheiten im Bundeskanzleramt eine Broschüre mit dem Titel "Johanna Bond & das Gemeimnis der gläsernen Decke" in Umlauf.  Dieser Broschüre lag eine Anforderungskarte für Informationen über eine geplante Seminarreihe bei.  Neben dieser Anforderungskarte findet sich ein Vorwort, das von Frauenministerin Dr. Helga Konrad und von der Vorsitzenden der ÖGB-Frauen, Irmgard Schmidleithner, unterfertigt ist.

 

In dieser Broschüre wird sehr oft auf die Gewerkschaft verwiesen.  So heißt es auf Seite 1 1, daß sich "Johanna Bond" für ihre Bestandsaufnahme von der zuständigen "Fachgewerkschaft" die für ihren Betrieb geltenden Kollektivverträge etc. besorgt.  Oder auf Seite 106 wird darauf verwiesen, daß man sich Rat von Gerlinde Leitgeb, "ÖGB“-Bildungsabteilung, holen könne.

 

 

Die unterzeichneten Abgeordneten stellen daher an die Bundesministerin für

Frauenangelegenheiten folgende

 

Anfrage:

1.    Ist es richtig, daß diese Broschüre von Ihnen herausgegeben wurde?

a)    Wenn Ä wie hoch waren die Kosten für diese Broschüre?

b)    Wenn ja, wurden diese Kosten aus den Budgetmitteln des Bundeskanzleramtes gedeckt?

 

2.    Weshalb wird in der Broschüre hauptsächlich als Auskunftsstelle jeweils die Gewerkschaft genannt und weniger die Arbeiterkammer als gesetzliche Interessenvertretung der Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen?

 

3.    Hat der Österreichische Gewerkschaftsbund oder eine seiner Fachgewerkschaften einen finanziellen Beitrag zur Erstellung der Broschüre geleistet?

a)    Wenn ja, wie hoch war dieser Beitrag?

b)    Wenn nein, weshalb gelangt die Vorsitzende der ÖGB-Frauen, Frau Schmidleithner, zu der Auszeichnung, das Vorwort mitunterschreiben zu dürfen?

 

4.    Auf Seite 89 dieser Broschüre ist zu lesen, daß Johanna Bond den Entschluß faßte, wo immer sie konnte, für das passive Wahlrecht aller Ausländerinnen und Ausländer einzutreten.  Ist es Aufgabe des Frauenministeriums, für das Ausländerwahlrecht einzutreten?