1199/J

 

 

 

der Abgeordneten Mag. Johann Maier

und Genossen

an den Bundesminister für Wissenschaft, Verkehr und Kunst

betreffend Bummelstudent Karl Habsburg

 

 

Einem Bericht der Salzburger Nachrichten (,,Akademische Querelen") zufolge hat der

Salzburger Universitätsprofessor Dr. Franz Horner einen Brief an Landeshauptmann

Universitätsdozent Dr. Franz Schausberger öffentlich gemacht, in dem er Karl Habsburg

vorwirft, ,,versucht zu haben, auf ziemlich billige Art und Weise doch noch zu einem

akademischen Grad zu kommen". Darüber wurde von ihm auch der akademische Senat und

die Dekane informiert.

 

Auch in der Tageszeitung ,,Kurier" fand sich am 6. September l996 ein bemerkenswerter

Bericht mit Titel"Vermassung und Untergang: Karl Habsburg akademische Qualen". Der

Bericht erweckt unter anderem den Eindruck, daß verbummelte Studenten, wenn sonst nichts

mehr geht, ihr allfälliges Leib- und Magenthema immerhin noch in eine studium irregulare

verpacken können. Ich richte daher, ausgehend vom erwähnten Anlaßfall, an Sie, sehr

geehrter Her Bundesminister, folgende Fragen:

 

Die unterzeichneten Abgeordneten richten daher an den Bundesminister für Wissenschaft,

Verkehr und Kunst nachstehende

 

A n f r a g e:

 

1. Ist Ihnen der Brief von Univ.-Prof.Dr. Franz Homer bekannt?

2. Wenn ja, welche Maßnahmen werden Ihrerseits - als Aufsichtsbehörde - dazu ergriffen?

3. Seit welchem Jahr studiert Karl Habsburg an der Universität Salzburg

(Immatrikulationsjahr)?

4. Welche Studien bzw. Fächer wurden von Karl Habsburg bisher an der Universität

Salzburg inskribiert?

5. War Karl Habsburg auch an anderen Universitäten inskribiert?

6. Wenn ja, an welchen?

7. Wurde Karl Habsburg von der Universität Salzburg wegen Überschreitung der höchst

zulässigen Studiendauer (Jus-Studium) gespert? Wenn ja, wann?

8. Wieviele StudentInnen wurden seit 1990 wegen Überschreitung der höchst zulässigen

Studiendauer gesperrt? (ich ersuche um jährliche AufschIüsselung).

9. Oder wurde Karl Habsburg deswegen gesperrt. weil er im Rahmen seines Jus-Studiums

Prüfungsfächer nicht bestanden hat?

10.Werden Sie den gesamten Sachverhalt insbesondere dahingehend überprüfen, ob allenfalls

der Straftatbestand der ,,Täuschung" vorliegt?

11.Wann und von welcher Behörde wurde das studium iregulare an der Universität Salzburg

für Herrn Karl Habsburg bewilligt?

12.Welche pädagogische Rechtfertigung oder welcher Bedarf für die mit dem studium

irregulare angestrebte spezielle Berufsvorbildung wurde vom Antragsteller geltend

gemacht?

13.Wieviele Semesterstunden umfaßt das bewilligte Studienprogramm?

14.Welcher akademische Grad soll mit Abschluß des studium iregulare erlangt werden?

15.Welchen Studienrichtungen entstammen die Inhalte des bewilligten Studienprogrammes

und in welchem Ausmaß entstammen sie diesen Studienrichtungen?

16.Wurden Prüfungen aus früheren Studien für das studium iregulare anerkannt?

17.Wenn Prüfungen anerkannt wurden: Welchen Anteil des bewilligten studium iregulare

decken die anerkannten Prüfungen ab?

18.Handelt es sich beim studium iregulare von Herrn Habsburg, was die fachliche Struktur

und den Zeitpunkt der Antragsteller betrifft, an der Universität Salzburg um einen

singulären oder um einen von mehreren ähnlichen Fällen?

19.Entspricht die nun vorgelegte Diplomarbeit von Karl Habsburg (Thema: ,,Vermassung und

Untergang") dem bewilligten Studienprogramm? .