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der Abgeordneten Dr. Krüger, Dr. Partik-Pable. Dr. Preisinger, Dr. GroIIitsch und KolIegen

 

an den Herrn Bundesminister für Wissenschaft, Verkehr und Kunst

 

betreffend fehlende 450 Millionen an den Universitaten

 

 

Den österreichischen Universitäten steht eine außergewöhnlich harte Zeit bevor. Leiden die

Hochschulen ohnehin schon ungemem unter den rigorosen Maßnahmen des

Sparpaketes/Belastungspaketes, so dürfte Bundesminister Scholten bei den Verhandlungen um

das Budget 1996/97 noch zusätzlich eine grobe Fahrlässigkeit unterlaufen sein.

 

Es wird von einer Misere im Wissenschaftsministerium gesprochen, da Minister Scholten auf

eine Summe von 450 bis 48o Millionen Schilling "vergessen" haben soll.

Um den Status quo an unseren Hochschulen zu sichern sind 450 MiIlionen Schilling unbedingt

notwendig. Mit dieser Summe kann aber noch kein Mitarbeiter zusätzlich eingestellt werden,

um die Arbeitssituation zu entspannen.

 

Der Vorsitzende der Rektorenkonferenz hat über die Medien Alarm geschlagen, daß den

Hochschulen, um vakante Stellen aufzufüllen die durch Pension oder Fluktuation entstanden

sind, 430 Millionen Schilling fehlen. Dies war am 18. Juni dieses Jahres als der Vorsitzende

von einer fehlenden Summe zum Auffüllen sprach. Am selben Tag hat Bundesminister Scholten

den Universitäten 200 Millionen zugesichert. Tatsache ist, daß im Budgettopf der Universitäten

nunmehr 450 Millionen fehlen, die voraussichtIich bei Adaptionen, Ausstattung und Geräten

eingespart werden müssen, was die Qualität der AusbiIdung unserer Studenten mindert.

 

 

Die unterfertigten Abgeordneten richten in diesem Zusammenhang an den Herrn

Bundesminister für Wissenschaft, Verkehr und Kunst nachstehende

 

 

ANFRAGE :

 

 

1. Ist es richtig, daß im Budget der österreichischen Hochschulen die Summe von 450

Millionen Schilling fehlt?

Wenn ja, hat man in Ihrem Ministerium diesen Budgetposten übersehen oder wurde bewußt

darüber hinweggesehen, um die Budgetverhandlungen nicht zu gefährden?

 

2. Können die Universitäten in den nächsten Jahren vakante Dienstposten, die durch

Pension oder Fluktuation frei geworden sind, angesichts der Einsparungen laut

Sparpaket/Belastungspaket überhaupt nachbesetzen?

 

3. Durch die Einsparung bei VerwaItungspersonaI und Lehrkörpern haben sich bei vieIen

Studenten Schwierigkeiten und Verzögerungen beim StudienverIauf ergeben. Wie wird den

Studenten angesichts der mangelnden GeldmitteI zugesichert, daß sie durch den überIasteten

Verwaltungsapparat nicht an ihrem Studium gehindert werden?

 

4. Ist es richtig, daß Sie Herr Bundesminister, bei der Diskussion an der Universität für

Bodenkultur dem Auditorium 200 MiIIionen SchiIIing für Neuaufnahmen an den Universitäten

(vakante SteIlen) versprochen haben?

 

5. Gastprofessuren gelten seit langem als Bereicherung für das universitare

HochschuIIeben.Werden sich die Universitaten zukünftig qualifiizierte Gastprofessoren

überhaupt noch Ieisten können? Wenn nein, wie woIlen Sie den QuaIitätsverlust für die

österreichischen HochschuIen kompensieren ?

 

6. Werden die Universitäten ihrem traurigen Schicksal überlassen oder wird das

Budgetloch bei den HochschuIen behoben werden? Wenn ja in weIchem Maße und mit welchen

Mitteln?