1255/J

 

 

 

 

des Abgeordneten Anschober, Freundinnen und Freunde

 

an den Bundesminister für Wissenschaft, Verkehr und Kunst

 

betreffend Entschuldung der OBB

 

 

 

Österreichs Verkehrspolitik ist gescheitert. Das beweist das aktuelle Debakel der

Bundesbahn. Die ÖBB soll kaputtgespart werden und muß daher laufend Service und

Angebot reduzieren.

Im Gegensatz dazu erhöht die Deutsche Bahn Angebot und Service und stellt etwa in

Süddeutschland auf den Bayern-Takt um.

Tatsächlich hat dieser krasse Unterschied der Entwicklung dieser beiden Bahnen einen

Hintergrund: im Gegensatz zu Österreich wurde die Deutsche Bahn völlig entschuldet,

im Gegensatz zu Österreich wurde eine völlige Erneuerung des Wagenparks vom

Bund finanziet.t.

 

 

 

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher an den Bundesminister für

Wissenschaft, Verkehr und Kunst folgende schriftliche

 

 

 

ANFRAGE:

 

 

 

1 . Wurde der ÖBB in den vergangenen Jahren seitens Ihres Ressorts die

Entschuldnng zugesagt? Wenn ja, wann erfolgten diese Zusagen von wem?

 

2. Welche Summe wäre für eine Gesamt-Entschuldung der ÖBB notwendig?

 

3. Warum kam es zu keiner Entschuldung, sondern als nicht einmal scheinbare

Kompensation zur Ermöglichung von Grundstücksgeschäften , die aber

realistischer Weise Iediglich den Zinsendienst für die erdrückende SchuIdenlast

decken können?

 

4. Warum kam es im Gegensatz zur Deutschen Bahn zu keiner Finanzierung einer

Erneuerung des Wagenparks durch die Öffentliche Hand? Wie hoch würden die

Kosten bei Übernahme der deutschen Aktion für den Bund liegen?

 

5 . Ist es richtig, daß in der ÖBB Überlegungen und Vorstudien über einen Verkauf

der ÖBB-Kraftwerke vorliegen? Wenn ja, von welchem Zeitpunkt? Von wem

wurden diese Überlegungen durchgeführt? Mit welchem Ertrag könnte gerechnet

werden? Welche Zusatzbelastungen würden durch den dann notwendigen

Stromeinkauf langfristig jährlich entstehen?

 

6. Welche Abgangsprognosen liegen in der ÖBB für die Jahre 1996 bis 2000

jeweils vor ?

 

7. Welche Schwierigkeiten sieht der Verkehrsminister für die ÖBB durch die

Liberalisierungsschritte der EU beim Schienennetz? Welche Konkurrenzfaktoren

werden dadurch erwartet? Welche Zusatzkosten werden dadurch prognostiziert?