1293/J
der Abgeordneten Öllinger, Freundinnen und Freunde
an die Bundesministerin für Unterricht und kulturelle Angelegenheiten
betreffend Lehrtätigkeit des Tierpflegers und Biologen Erlung Kohl an der Meidlinger
Berufsschule Längenfeld
Bei den Weißensee-Gesprächen der FPÖ trat 1992 auch der Tierpfleger und Biologe Erlung
Kohl als Referent auf. Unter anderem vertrat er dort folgende Auffassung:
"Ein fremdes Tier wird, weil es nicht zum Stamm gehört und anders riecht, sofort vertrieben
oder, wenn das nicht möglich ist, von den anderen Tieren getötet. Wenn wir nun zu viele
Fremde in unser Land, in unser Revier reinlassen, so ist es programmiert, daß es irgendwann zu
ähnlichen Szenen kommen wird." (Der Standard, 1.10.1996)
Der Innsbrucker Sozialwissenschaftler Bernhard Rathmayr kommentierte dazu ebenfalls im
"Standard" vom 1.10.1996:
"Tierische Verhaltensweisen lassen sich in keinem Fall eins zu eins auf den Menschen
übertragen, dem Menschen steht der Weg zurück zum Tier nicht offen".
Aufgrund der zustimmenden Äußerungen zu den Thesen Erlung Kohls mußte der Wiener
Spitzenkandidat des Liberalen Forums, Wolfgang Bachmayer, zurücktreten.
Erlung Kohl, so ist dem Kurier vom 1.10.1996 zu entnehmen, unterrichtet in der Meidlinger
Berufsschule Längenfeld "Tietpflege".
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende
ANFRAGE :
1) Ist es richtig, daß der oben genannte Tierpfleger und Biologe Erlung Kohl an der Meidlinger
Berufsschule Längenfeld unterrichtet?
2) Wenn ja: Seit wann unterrichtet Erlung Kohl an der Berufsschule und welche Gegenstände
unterrichtet er?
3) War Ihnen bzw. war der Direktion der Berufsschule Längenfeld bekannt, welche Thesen
Erlung Kohl vertritt?
4) Hat es bisher seitens der Eltern Beschwerden über Erlung Kohl gegeben oder sind bisher
disziplinäre Maßnahmen ergriffen worden?
5) Wenn ja: Was wurde in der Folge unternommen?
6) Wie stehen Sie zu den Äußerungen Erlung Kohls bei den Weißensee-Gesprächen, halten Sie
diese für wissenschaftlich vertretbar?
7) Halten Sie es für vertretbar, daß Erlung Kohl Betufsschüler unterrichtet?
8) Wenn ja: Watum?
9) Wenn nein: Was werden Sie unternehmen? .