1507/J
der Abgeordneten Meisinger, Rosenstingl, Dipl.- Ing. Prinzhorn
und Kollegen
an den Bundesminister für Wissenschaft, Verkehr und Kunst
betreffend gefährliches Nadelöhr für Schiffahrt in Mauthausen
Die Schiffahrtspolizei in Mauthausen ortet eine gefährliche Situation. So ist die Mauthausener
Brücke für die Donauschiffe nach wie vor nur an einer einzigen Stelle passierbar, obwohl von
den insgesamt fünfDurchfahrtsjochen drei Fahrrinnen vor fünf Jahren um 38 Millionen
Schilling ausgebaggert worden sind. Davon wurden zwei aus unverständlichen Gründen bis
heute nicht für den Schiffsverkehr freigegeben. Nicht ganz unschuldig daran ist der
bürokratische Kompetenzdschungel. Denn für den Ausbau war das Wirtschaftsministerium
zuständig, für die Freigabe aber das Verkehrsministerium. Letzteres begründet sein Veto
damit, daß die Sicherheit noch immer nicht gegeben sei. Doch nach Ansicht der
Schiffahrtspolizei ist das verbliebene Nadelöhr keineswegs ungefährlich. Denn an dieser Stelle
macht die Donau eine Kurve, sodaß die Strömung die Schiffe immer wieder gefährlich nahe an
den Brückenpfeiler drängt. "Die großen Schiffe werden förmlich zu einem Slalomkurs
gezwungen", schildert der zuständige Fachoberinspektor die Situation.
Daß bisher nur wenige Unfälle passiert sind, grenzt fast an ein Wunder. Schließlich hat das
Verkehrsgeschehen an Österreichs größter Wasserstraße in den letzten beiden Jahren
dramatisch zugenommen. Alleine bei den Motorgüterschiffen aus Deutschland nahm das
Aufkommen seit 1993 von 434 auf 1004 im Vorjahr zu. Hinzu kommen seit der Öffnung des
Rhein-Main-Donaukanals noch einmal soviele niederländische Schiffe.
Aus diesem Grund richten die unterzeichneten Abgeordneten an den
Bundesminister für Wissenschaft, Verkehr und Kunst folgende schriftliche
A N F R A G E
1. Warum hat das Verkehrsministerium die vor fünfJahren ausgebaggerten Durchfahrtsjoche
bis heute nicht freigegeben?
2. Warum wurden vor fünfJahren drei Fahrinnen um 38 Millionen Schilling ausgebaggert?
3. Wieviele Unfälle sind in den vergangenen fünfJahren an dieser Stelle passiert?
4. Welche Schäden entstanden durch die Unfälle?
5. Wieviele verletzte Personen gab es dabei?
6. Warum haben Sie nicht auf die Warnungen der Schiffahrtspolizei in Mauthausen gehört?
7. Was haben Sie in den vergangenen fünf Jahren für die Öffnung weiterer Durchfahrtsjoche
unternommen?
8. Welche konkreten Maßnahmen werden Sie künftig setzen, um das Nadelöhr für die
Donauschiffahrt sicherer zu machen?
9. Wann werden Sie die Maßnahmen setzen?
11 . Welche finanziellen Mittel werden erforderlich sein, damit endlich weitere Durchfahrtsjoche
für den sicheren Schiffsverkehr geöffnet werden?
12. Haben Sie darüber mit dem Wirtschaftsministerium bereits konkrete Gespräche geführt?
13. Wenn ja, mit welchem Ergebnis?