1524/J

 

 

 

 

der Abgeordneten Haller, Koller, Dr. Graf, Blünegger,Mag. Schreiner, Dkfm. Ruthofer

an den Bundeskanzler

betreffend Informationsarbeit der Regierung bzw. der einzelnen Ministerien gegenüber der

Öffentlichkeit

 

 

 

Zwischen dem 16. und dem 23. Oktober 1996 wurde vom Kommunikationskonzem IWG in

Zusammenarbeit mit dcm Meinungsforschungsinstitut Triconsult eine repräsentative Umfrage

durchgeführt, bei der insgesamt 1000 Personen unter anderem über ihre persönliche

Zufriedenheit bzw. Unzufriedenheit über ihre lnformation durch die österreichische Regierung

bzw. die jeweils zuständigen Ministerien befragt wurden.

Diese Umfrage führte zu dem Ergebnis, daß sich lediglich neun Prozent der Befragten mit

ihrem individuellen lnformationsstand über die Gegenstände der jeweiligen aktuellen

politischen Diskussion und die aktuelle Arbeit der Ministerien zufrieden erklärten. Die

überwiegende Mehrheit wünschte sich vermehrte Öffentlichkeitsarbeit der Regierung mittels

Zeitungsinseraten, Briefen an die einzelnen Haushalte oder Flugblätter.

Laut Kommentar des Geschäftsführers der IWG-Holding, Gerhard Feltl, sei eine

Modernisierung der (nformationsarbeit der Behörden, wie sie beispielsweise durch den

amerikanischen Vizepräsidenten Al Gore duch die Kampagne "National Information

Infrastructure - N II" verwirklicht wurde, aufgrund dieser Untersuchungsergebnisse auch in

Österreich dringend notwendig.

 

 

Daher richten die unterzeichnenden Abgeordneten an den Bundeskanzler folgende

 

 

A n f r a g e:

 

 

 

1. Ist lhnen diese Umfrage bekannt?

 

2. Gibt es Überlegungen der österreichischen Bundesregierung, wic man die Konzeption

der Kampagne "National Information lnfrastructure" an die österreichischen

Verhältnisse anpassen kann bzw. wie man aus dieser Konzeption Verbesserungen des

Systems der lnformationsarbeit der Bundesregierung durchführen könnte?

 

3. Kann man überhaupt von einem vorliegenden österreichischen System sprechen?

 

4. Welche Maßnahmen werden Sie setzen, um die Bevölkerung über lhre Tätigkeit besser

zu informieren?

 

5. Welche Maßnahmen wurden 1995 im Zuge der Öffentlichkeitsarbeit hinsichtlich

Information der Bevölkerung von der Bundesregierung bzw. den einzelnen Ministerien

gesetzt?

6. Wieviel Budget wurde von der Bundesregierung bzw. den einzelnen Ministerien in

welchen Budgetposten für die Informationsarbeit im Jahre 1995 aufgewendet?

7. Welche Maßnahmen wurden 1996 im Zuge der Öffentlichkeitsarbeit hinsichtlich

Information der Bevölkerung von der Bundesregierung bzw. den einzelnen Ministerien

gesetzt?

8. Wieviel Budget wurde von der Bundesregierung bzw. den einzelnen Ministerien in

welchen Budgetposten für die lnformationsarbeit im Jahre 1996 aufgewendet?

9. Werden diese Informationen kostenlos erteilt?

10. Wenn nicht, zu welchen Tarifen?

11. Steht für die Öffentlichkeitsarbeit in Ihrem Ministerium bzw. der Bundesregierung eine

eigene Abteilung zur Verfügung ?

12. Wenn nein, warum nicht?

13. Wenn ja, wieviele Personen gehören ihr an, was ist der Tätigkeitsbereich jedes

einzelnen, und seit wann besteht diese Abteilung?

14.. Entscheidet diese Abteilung bzw. wer entscheidet im jeweiligen Ministerium bzw. bei

der Bundesregierung über Richtlinien bzw. Leitsätze für die Informationsarbeit ?

15. Werden oder wurden Aufträge zur Erstellung von Zeitungsinseraten, Flugblättem,

Mailings oder sonstigen lnformationsmitteln vergeben?

16. Wenn ja, nach welchen Richtlinien werden diese Aufträge vergeben?

17. Werden solche Aufträge ausschließlich an österreichische bzw. inländische Firmen

vergeben?

18. Gibt es für Informationen. die EU-Belange oder Interressen betreffen, von seiten der

EU Förderungen?

19. Welche Dienststelle bzw. wer ist für die Koordination zwischen den einzelnen

Ministerien zuständig? Gibt es hierfür eine Dienststelle des Bundeskanzleramtes?

20. Wenn es derartige Einrichtungen gibt, wie erfolgt die Information der Bevölkerung

über die Existenz und Handhabung dieser Einrichtungen?

21. Wenn es derartige Einrichtungen nicht gibt, warum gibt es sie dann nicht?

22. Wie stehen Sie zu den betreffenden Umfrageergebnissen?

Glauben Sie, dieses beschämende Ergebnis und den damit aufgezeigten Mißstand in

absehbarer Zeit verbessem zu können?