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der Abgeordneten DDr.Niederwieser
und GenossInnen
an den Bundesminister für Wissenschaft, Verkehr und Kunst
betreffend soziale Herkunft der ErstinskribentInnen
Medienberichten der letzten Tage war zu entnehmen. daß die Zahl der Erstinskribierenden im
Wintersemester 1996/97 im Verhältnis zum WS 1995/96 zurückgegangen sei.
Dies kann auf verschiedene Ursachen zurückzuführen sein, wobei vermutlich mehrere
zusammenwirken.
Demografischen Entwicklungen, ein verstärkter Zugang zu den anderen postsekundären Bil-
dungseinrichtungen (insbes. Fachhochschulen ), ein unmittelbarer Berufseintritt statt eines Stu-
diums (insbes. nach einer BHS Matura). soziale Barrieren infolge der Sparpakete, schlechtere
Berufsaussichten für Akademiker, eine höhere Zahl von Österreichern, die im Ausland studie-
ren, Einschränkungen bei der Zulassung ausländischer Studierender u.sw.
Die unterzeichneten Abgeordneten teilen dabei nicht die fallweise geäußerten Befürchtungen.
daß durch den Rückgang der Erstinskribenten der Bildungsstand der österr. Bevölkerung auto-
matisch sinken würde, da dafür wohl eher die Zahl der Studienabsolventen als jene der Erstins-
kribenten maßgeblich sein wird und eine Umorientierung zu einer Strategie des lebensbeglei-
tenden Lernens nur möglich sein wird, wenn das Durchschnittsalter des Berufseintritts zumin-
dest konstant bleibt und nicht weiter ansteigt.
Für sozialdemokratische Abgeordnete keinesfalls akzeptabel wäre es, wenn der Rückgang der
ErstinskribentInnen auf einen Rückgang bei den K indern aus Familien mit geringen Einkom-
men oder von Studierinteressenten, die sich selbst erhalten müssen, zurückzuführen wäre.
Bei allen Diskussionen zu den Budget - Konsolidierungsmaßnahmen haben die unterzeichneten
Abgeordneten deutlich festgestellt, daß die soziale Ausgewogenheit der Maßnahmen gewährlei-
stet sein muß und daß genau beobachtet werden wird, ob Maßnahmen vor allem im bildungs-
und familienpolitischen Bereich soziale Zugangsbarrieren bedeuten.
Würde dies bei einzelnen Maßnahmen festgestellt, dann muß eine sofortige Änderung erfol-
gen. Solche Befürchtungen betrafen vor allem die Streichung der Fahrtersätze für Studenten
sowie die Streichung der" Heimfahrtbeihilfe" aus dem Familienlastenausgleichsgesetz (für wel-
ches - wie den Unterzeichnern bekannt ist - der Familienminister zuständig ist ).
Aus all den genannten Gründen richten die unterzeichneten Abgeordneten an den Bundesmini-
ster für Wissenschaft, Verkehr und Kunst folgende
.A n f r a g e
1 . Wie hat sich die Zahl der Erstinskribierenden in den Wintersemestern der letzten drei Jahre
insgesamt und an den einzelnen Universitäten entwickelt ?
2. Wie hat sich die Zahl der Erstinskribenten in die Fachhochschulstudiengänge in den letzten
Jahren entwickelt ?
3. Verfügt lhr Ministerium über lnformationen, wie sich die Zahl der Studienanfänger an den
sonstigen "postsekundärenildungseinrichtungen " entwickelt hat und wenn ja, wie lauten die-
se ?
4. Wie hat sich die Zahl der aussländischen Erstinsktibierenden in den genannten Zeiträumen
entwickelt ?
5. Verfügt das Bundesministerium über Untersuchungen über die soziale Zusammensetzung
der Erstinskribierenden ?
6. Wenn ja, sind in diesem Bereich in den letzten drei Jahren Veränderungen festzustellen ?
7. Wenn nein, werden Sie um das im Motiventeil der Anlrage genannte Ziel ( keine sozialen
Barrieren für den Hochschulzugang ) zu unterstützen, solche Untersuchungen in Auftrag ge-
ben ?
8. Wie lauten die Erfahrungen mit den Fahrtkostenzuschlägen zur Studienförderung als Aus-
gleich für die bisher aus dem Familienlastenausgleich finanzierte Maßnahmen ?
9. Welche Entwicklungen werden vom Bundesministerium hinsichtlich der Erstinskribierenden
in den nächsten Jahren zu erwartet ?