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der Abgeordneten Mag. Schweitzer, Dr. Krüger, Mag. Haupt

an die Bundesministerin für Unterricht und kulturelle Angelegenheiten

 

betreffend Einführung der 5-Tage-Woche am Bundesgymnasium und Bundesrealgymnsium

Völkermarkt

 

Informationen der Elternvereinigung des Bundesgymnasiums und Bundesrealgymnasiums

Völkermarkt zufolge hat der Schulgemeinschaftsausschuß der betreffenden Schule in seiner

Sitzung vom 31.10.1995 einstimmig gegen die Einführung der 5 -Tage-Woche - auch klas-

senweise - gestimmt. Im Gegensatz dazu forderte der Direktor der Schule, Dr. Peter Hader-

lapp, mit Vehemenz die 5-Tage-Woche, so daß der Elternverein zur Bekräftigung seines An-

liegens eine Schüler- und EIternbefragung in den 2., 5. und 7. Klassen durchführte, wobei -

nach Auskunft des Elternvereins - mit Mehrheit gegen die Einführung der 5-Tage-Woche

entschieden wurde. Auch in den weiteren Sitzungen des Schulgemeinschaftsausschusses am

6.3.1996 und am 26.6.1996 wurde die Einführung der 5-Tage-Woche durch die Elternvertre-

ter abgelehnt. Direktor Haderlapp initiierte trotz mehrerer negativer Abstimmungsergebnisse

und nach einem Brief an die Eltern der Erstklassler des Schuljahres 1996/97 eine Versamm-

lung, in der die Gegner der 5-Tage-Woche kaum zu Wort gelangten, und die darüberhinaus

den gewünschten Meinungsumschwung brachte: Der Schulgemeinschaftsausschuß, der kurz

zuvor die 5-Tage-Woche mit 9:0 ablehnte, stimmte mit 7:2 für ein langes Wochenende der 1.

Klassen. Der Elternverein des Bundesgymnasiums Völkermarkt lehnt die 5-Tage-Woche aus

Gründen der Überbelastung der Schüler nach wie vor entschieden ab und zeigt sich v.a. sehr

betroffen über die in wesentlichen Schulentscheidungen undemokratische Vorgangsweise des

Schuldirektors.

 

 

Aus diesem Grund stellen die unterfertigten Abgeordneten an die Frau Bundesminister für

Unterricht und kulturelle Angelegenheiten nachstehende

 

Anfrage:

 

1. Ist Ihnen der gegenständliche Fall aus einem Schreiben der Elternvereinigung des Bundes-

gymnasiums und Bundesrealgymnasiums Völkermarkt und/oder aus anderen Informations-

quellen bekannt und wenn ja, seit wann?

 

2. Welche konkreten Maßnahmen sind Ihrer Meinung zielführend, um den betreffenden

SchulIeiter zur Einhaltung und Durchführung der Beschlüsse des Schulgemeinschaftsaus-

schusses gemäß § 64 Abs. 16 SchUG zu veranIassen?

 

3. Wie stehen Sie zur undemokratischen Vorgangsweise des Schulleiters, sich über einstim-

mig gefaßte Beschlüsse des Schulgemeinschaftsausschusses hinwegzusetzen und eigenstän-

dige Entscheidungen hinsichtlich der Einführung der 5-Tage-Woche zu treffen?

 

4. Haben Sie im gegenständlichen Fall dahingehend gewirkt, die rechtliche Verantwortungs-

losigkeit der Vorgangsweise des Schulleiters zu überprüfen, so daß der betroffene Schulleiter

seine bisherige Entscheidung zur Einführung der 5-Tage-Woche korigieren muß?

 

5. Welche konkreten Möglichkeiten haben die Mitglieder des Schulgemeinschaftsausschusses

die Durchführung ihrer Beschlüsse trotz Widerstandes des Schulleiters durchzusetzen?

 

 

6. Wie sinnvoll und zielführend erachten Sie grundsätzlich die Aufgaben des Schulgemein-

 

schaftsausschusses, der sich aus Vertretern von Lehrern, Schülern und Erziehungsberechtig-

 

ten zusammensetzt, damit aus allen in das schulische Umfeld involvierten Personengruppen,

 

wenn dessen Beschlüsse - wie im gegenständlichen Fall - mißachtet werden?