1776/J
des Abgeordneten Anschober, Freundinnen und Freunde
an den Bundesminister für Wissenschaft, Verkehr und Kunst
betreffend Zukunft der Bundesbusse
Mit der Ausgliederung der Post aus dem Bundesbudget steht auch eine umfassende
Reform der Bundesbusse bevor. Die zwei Busbetriebe des Bundes, die nie wirklich
vereinheitlicht wurden, stellen sich nun als Konkurrenten gegenüber - beide müssen
als eigene Profitcenter schwarze Zahlen schreiben. Das logische Ziel: Die lukrativen
Linien selbst betreiben und die schwachbesetzten Kurse dem Konkurrenten überlassen
oder generell einstellen.
Die unterzeichneten Abgeordneten richten aus diesem Grund an den Bundesminister
für Wissenschaft, Verkehr und Kunst folgende schriftliche
ANFRAGE:
1 . Wie lauten die Prognosen der Postautodienststelle bezüglich geplanter
Einstellung von Kursen und Linien?
2. Welche konkreten Einspatungsvorhaben bezüglich Kurse und Linien werden
beim Kraftwagendienst der ÖBB geplant?
3. Ist es richtig, daß beim Kraftwagendienst der ÖBB eine Linieneinsparung von
rund 10 % bei derzeit 235 Linien geplant ist?
4. Ist es richtig, daß die Post die Einstellung von rund 5000 defizitären Kursen
plant, falls die betroffenen Länder und Gemeinden den Abgang nicht ersetzen?
5. Ist es richtig, daß sich die Post dadurch 200 Millionen Schilling jährlich
ersparen will?
6. Ist es richtig, daß der Kraftwagendienst zuletzt einen Jahresverlust von 960
MiIIionen Schilling inklusive der Pensionslasten (netto 541 Millionen) erzielt
hat?
7. Wie lautet der aktuelle Verhandlungsstand der Post mit den betroffenen
Gemeinden und Ländern? Mit welchen Gemeinden und Ländern existieren
derzeit Verhandlungen? Mit welchen kommt es zu Einigungen? Welche
Finanzforderungen liegen für welche Bundesländer vor?
8. Die vom damaIigen Verkehrsminister Rudolf Streicher per l . März 1998
angekündigte Vereinheitlichung der beiden Busunternehmen im Bundesdienst
wurde nie zur Gänze realisiert. Aus wievielen Mitarbeitern besteht derzeit die
Bundesbuskoordinationsstelle, die längerfristig eine eigene
Bundesbusgesellschaft werden sollte?
9. Welche konkreten Ursachen verhinderten diese von Streicher geplante
BundesbusgeselIschaft mit einem koordinierten Busbetrieb?
10. Welche Unterschiede dienstrechtlicher Natur bestehen zwischen den beiden
Bereichen?
11. Existieren Prognosen wie hoch der Einspareffekt bei einer Realisierung einer
einheitlichen Bundesbusgesellschaft wäre, die die Aktivitäten von Post und Bahn
im Busbetrieb übernehmen sollte?