1777/J

 

 

 

 

der Abgeordneten Petrovic, Freundinnen und Freunde

 

an den Bundesminister für Wissenschaft, Verkehr und Kunst

 

betreffend Berufungen von Universitätsprofessorinnen und Universitätsprofessoren

 

 

In den letzten Jahren wurden an allen Universitäten und Hochschulen Österreichs

Arbeitskreise zur Gleichbehandlung von Frauen im wissenschaftlichen Dienst und bei der

Postenvergabe in diesem Bereich eingerichtet. In den Ausschreibungstexten für

wissenschaftliche Planstellen wird regelmäßig darauf hingewiesen, daß qualifizierte Frauen

"nachdrücklich aufgefordert werden" , sich zu bewerben und (aut Frauenförderungsplan sind

Frauen bei gIeicher Qualifikation bevorzugt aufzunehmen. Die Hochschulen streben mit

dieser Absichtserklärung eine Erhöhung des Frauenanteils am wissenschaftlichen Personal

an. Es ist trotzdem noch wenig absehbar, daß diese Aktivitäten zu einer tatsäch(ichen

Veränderung der Zahlenverhältnisse in den östereichischen Wissenschaftsinstitutionen

geführt haben.

 

 

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende

 

 

ANFRAGE:

 

 

1 . Wieviele Universitätsprofessorenposten wurden in den Jahren 1995 und 1996

semesterweise neu besetzt?

 

2. Wieviele der ernannten Personen waren Frauen? (Bitte um Angabe der absoluten Zahlen

und der Prozentzahlen je Jahr).

 

3. Welche prozentmäßige Verschiebung ergibt sich bei den Besetzungen aller Posten des

wissenschaftlichen Dienstes im Jahresvergleich zwischen dem Jahr 1994 einerseits und

den Jahren 1995 und 1996 andererseits?

 

4. In wie vielen Fällen war in den von den Berufungskommissionen vorgelegten

Dreiervorschlägen (für Universitätsprofessorenposten) eine weibliche Kandidatin

enthalten? In wie vielen Fällen waren zwei weibliche Kandidatinnen enthalten? In wie

vieIen Fällen waren ausschließ(ich Frauen im Dreiervorschlag? In wie vielen Fällen

waren ausschließlich Männer im Dreiet.vorschlag?

 

5. In wie vielen Fällen hat der Bundesminister eine Frau ernannt aus

 

a) Dreiervorschlägen, die eine Frau enthielten und

b) aus jenen, die zwei Frauen enthielten?

 

6. Hat der Minister den Eindruck, daß bei den Berufungsvorschlägen tatsächlich bei

gleicher Qualifikation Frauen entsprechend besser berücksichtigt werde Wenn nein,

welche legistischen Veränderungen wären deshalb notwendig, um der Absicht einer

Erhöhung des Frauenanteils am wissenschaftIichen Personal gerecht zu werden?

 

7. In welchem Zeitraum rechnet der Minister mit welchen erreichbaren Quoten des

Frauenanteils am gesamten wissenschaftlichen Personal der österreichischen

Universitäten und Hochschulen? (Bitte um Aufschlüsselung nach ordentlichen

Universitätsprofessorinnen, außerordentlichen Universitätsprofessorinnen,

Universitätsassistentinnen, Universitätslektorinnen und auch nach der Gesamtsumme

der wissenschaftlichen Bediensteten.)

 

8. Wie ist der aktuelle Zahlenschlüssel für die in der vorangegangenen Frage genannten

Dienstposten? (Bitte um die gleichen Aufschlüsselungen)

 

9. In wievielen Fällen wurde von der Berufungskommission nur eine einzige Person (primo

et unico loco) nominiert? Wieviele davon waren Männer? Wieviele davon waren

Frauen?

 

10. Wieviele Frauen bzw. Männer haben sich jeweils bei jenen Berufungen beworben, auf

denen sich nur Männer auf dem Berufungsvorschlag fanden?

 

11 . Wer hat sich bei jenen Berufungen beworben, bei denen sich nur Männer auf dem

Berufungsvorschlag fanden? (Bitte alle BerwerberInnen nennen!)

 

12. Wieviele Aufsichtsbeschwerden wurden aufgrund des Frauenförderungsplanes

eingebracht und wievielen wurde stattgegeben? In wievielen Fällen wurden aufgrund

der Aufsichtsbeschwerde Frauen besetzt?