1805/J XX.GP
der Abgeordneten Volker Kier, Klara Motter und Maria Schaffenrath
und weitere Abgeordnete
an den Bundesminister für wirtschaftliche Angelegenheiten
betreffend mangelnde Verfügbarkeit von Autobahn-Vignetten
Als Teil des Vorhabens einer vorwiegend einnahmenseitigen Budgetsanierung wurde
mit Jahresbeginn 1 997 eine pauschalierte Abgabe auf die Benutzung hochrangiger
Straßen eingeführt, Diese Straßenbenützungsgebühr ist mit dem Kauf einer Vignette
und deren Anbringen am Fahrzeug zu entrichten . Mit dem Vertrieb der Vignetten
wurde die Österreichische Maut-Errichtungs-Gesellschaft (OMG) beauftragt.
Obwohl sowohl die Fahrzeugzulassungen. die Mächtigkeiten innerösterreichischer
Verkehrsstrome, die Anzahl der Grenzübertritte als auch die durchschnittlichen
Nächtigungszahlen und die Aufenthaltsdauer in- und ausländischer Urlauber
regelmäßig. mit erheblichem Aufwand und hinreichend statistisch erfaßt werden. sind
diese Vignetten in den ersten Wochen des Jahres 1 997 vielerorts und gerade in
österreichischen Winterurlaubsregionen nicht erhältlich, neben der weiteren nachteiligen
Wirkung auf die Glaubwürdigkeit österreichischer hoheitsrechtlicher Institutionen. sind
durch diesen Umstand finanzielle Einbußen für das Bundesbudget gegeben und vor allem
nachteilige Effekte für die Tourismuswirtschaft und damit verbundene Wirtschaftszweige
zu befürchten.
Aus diesen Gründen stellen die unterzeichneten Abgeordneten an den Bundesminister
für wirtschaftliche Angelegenheiten folgende
Anfrage
1. Was war die konkrete Ursache für die mangelnde Verfügbarkeit von "Autobahn-
Vignetten?
2. Lag diese Ursache im Wirkungsbereich der Österreichischen Maut-Errichtungs-
Gesellschaft oder beim mit der Erzeugung der Vignetten beauftragten
Unternehmen?
3. Aus welchen Gründen. nach welchem Verfahren und von wem wurde die
Österreichische Maut-Errichtungs-Gesellschaft mit der Distribution der Vignetten
beauftragt?
4. Nach welchem Verfahren, in welchen Medien und zu welchem Zeitpunkt wurden die
Positionen der Geschäftsführung der Österreichischen Maut-Errichtungs-
Gesellschaft ausgeschrieben?
5. Verfügt die Geschäftsführung der Österreichischen Maut-Errichtungs-Gesellschaft
nach lhrer Einschätzung über die notwendige Qualifikation. das Unternehmen
erfolgreich zu führen?
6. In welcher Weise muß ein Fahrzeuglenker im Falle einer Kontrolle glaubhaft
machen, daß es ihm unmöglich war eine Vignette zu kaufen. um damit die Abgabe
zu entrichten. und wie groß ist dabei der Ermessensspielraum der kontrollierenden
Exekutive?
7. Wie hoch sind nach Ihrer Einschätzung die durch den mangelhaften
Vignettenvertrieb zu erwartenden finanziellen Einbußen für das Bundesbudget?
8. Aus welchen Gründen wurde die Firma Swarco mit der Herstellung der Vignette
beauftragt, obwohl die Firma , nach Zeitungsmeldungen nicht der Bestbieter war?
9. Wurde mit der Lieferfirma eine Pönalevereinbarung für Lieferverzug getroffen?
1O. Sehen Sie angesichts der negativen Berichterstattung bezüglich des mangelhaften
Vignettenvertriebs in ausländischen, insbesondere deutschen Medien nachteilige
Effekte für die österreichische Tourismuswirtschaft und damit verbundene
Wirtschaftszweige?
11. Warum sind Quittungen über den Erwerb von Vignetten vom Fahrzeuglenker
mitzuführen und auch bei am Fahrzeug ordnungsgemäß angebrachter Vignette auf
Verlangen vorzuzeigen?
12.Sehen Sie eine praktikable Möglichkeit gegeben ".die Quittung über den Kauf einer
Vignette sowohl im Fahrzeug mitzuführen als auch diesen Beleg gleichzeitig
ordnungsgemäß in der Buchhaltung abzulegen?