1944/J XX.GP
der Abgeordneten Karlsson, Jäger, Genossinnen und Genossen
an den Bundesminister für auswärtige Angelegenheiten
betreffend Fehlverhalten das ehemaligen Botschafters Dr. Anton Ségur-Cabanac in Chile
Seit dem Putsch 1973 in Chile gibt es immer wieder Berichte betreffend behauptetes
Fehlverhalten des damaligen österreichischen Botschafters Dr. Anton Segur-Cabanac in
Santiago während und nach dem Putsch in Chile. Nunmehr wurde von Dr. Anton Ségur-
Cabanac in dieser Causa eine Privatanklage gegen Frau Monika Medina-Bravo wegen
Ehrenbeleidigung eingebracht.
Laut einem Artikel im Standard vom 1 ,/2.Februar (Beilage) behauptet Dr. Ségur-Cabanac. daß
es ihm seinerzeit im Juni 1976 aufgrund, einer skandalösen Weisung verboten wurde, gegen
eine schwere Verletzung der diplomatischen Immunität zu protestieren.
Die Beklagte und auch andere Zeitzeugen behaupten jedoch ein Fehlverhalten des damaligen
österreichischen Botschafters in Santiago. Da diese Causa bis jetzt offensichtlich nicht restlos
aufgeklärt wurde und dem Ansehen Österreich großen Schaden zufügen kann, stellen die
unterfertigten Abgeordneten nachstehende
Anfrage:
1. Welche "umfangreichen" Unterlagen gibt es zu dieser Causa im Bundesministerium
auswärtige Angelegenheiten und mit welchem Inhalt?
2. Wer hat welche vom ehemaligen Botschafter Dr. Anton Ségur-Cabanac behauptete
skandalöse Anweisung gegeben und wie lautet diese?
3 . Welche Stellungnahme hat das Bundesministerium für auswärtige Angelegenheiten zu
wiederholten Vorhaltungen bezüglich Fehlverhaltens vom ehemaligen Botschafter
Dr. Anton Segur-Cabanac nach dem Putsch in Chile und in den weiteren Dienstjahren
abgegeben?