1975/J XX.GP

 

der Abgeordneten Dr. Povysil, Mag. Schweitzer

und Kollegen

an die Frau Bundesminister für Unterricht und kulturelle Abgelegenheiten

betreffend die Broschüre "Generation SEX"

Der Einleitung einer Broschüre der Aktion Kritischer Schüler und Schülerinnen mit dem Titel

"Generation Sex" ist zu entnehmen, daß der Intention der Autoren zufolge eine Sprache

benützt wurde, "die dem, worüber wir geschrieben haben, angemessen ist." Weiters ist von

dem Bemühen die Rede, verschiedene Lebensformen grundsätzlich und gleichwertig

darzustellen, was durch entsprechende Randzeichen in den betroffenen Kapiteln wie z.B. "i -

kleiner Tip" hervorgehoben wird.

Zweifellos kann jeder Jugendliche nicht früh genug eine fundierte Sexualaufklärung mit

Informationen über Arten der Verhütung, Schwangerschaft, Homosexualität, Aids und

Hinweise auf Service- und Beratungsstellen zu den einzelnen Themen durch Personen seines

Vertrauens oder Spezialisten erhalten. Gerade darum ist es um so wichtiger, daß

Aufklärungsbroschüren zum besseren Verständnis in einer altersgerechten Sprache abgefaßt

sind und sich nicht in vorauseilender und vermeintlicher Lässigkeit in einer verharmlosenden

Diktion mit der Sexualaufklärung auseinandersetzen. Als Beispiel dafür sei das Kapitel

"Schwangerschaftsabbruch" erwähnt, wo in keiner Weise auf medizinisch indizierte Risiken

eingegangen wird und von einem kaum den Körper beeinträchtigenden Eingriff die Rede ist.

Aus diesem Grund stellen die unterzeichneten Abgeordneten an die Frau Bundesminister für

Unterricht und kulturelle Angelegenheiten nachstehende

Anfrage:

1. Ist Ihnen die Broschüre "Generation SEX" der Aktion Kritischer Schüler und Schülerinnen

bekannt und wenn ja, halten Sie diese für eine für Jugendliche altersgerechte

Aufklärungsbroschüre?

2. Sind lhrer Kenntnis nach die Autoren der oben zitierten Broschüre in irgendeiner Weise

von ihrer Ausbildung her als Experten zur Sexualautflärung qualifiziert und wenn nein,

warum nicht?

3. Hat die oben zitierte Broschüre seitens Ihres Ministeriums Förderungsmittel erhalten und

wenn ja, in welcher Höhe7

4. Halten Sie die Vermittlung einer Zeitschrift zur Sexualaufklärung, die in lässiger und in

weiten teilen unprofessioneller Weise Aufklärung betreibt, durch eine Schülerorganisation

für richtig, wenn ja, warum und wenn nein, was werden Sie unternehmen, um in Zukunft

derartige Publikationen hintanzuhalten?