2088/J XX.GP
der Abgeordneten Ing. Reichhold und Kollegen
an den Bundesminister für Inneres
betreffend Brandanschlag auf die Räumlichkeiten des slowenischen Zentralverbandes
Nachdem schon ein Einbruch in das Slowenengymnasium in Klagenfurt für heftige
Reaktionen gesorgt hatte, schwoll im Dezember vergangenen Jahres der slowenische
Proteststurm nach einem Brandanschlag auf die Räumlichkeiten des slowenischen
Zentralverbandes zu einem wahren Orkan an.
In Balkenlettern titelte das Laibacher Blatt "Republika" ,.Slovenski vestnik in Flammen" und
die Marburger Tageszeitung "Vecer" glaubte auch bereits die Täter zu kennen, die nur aus
"rechtsgerichteten slowenenfeindlichen Kreisen" stammen könnten.
Der Kärntner Slowenenfunktionär Marjan Sturm verstieg sich sogar zum Vergleich mit den
Verhältnissen in Nordirland und stellte sogar eine Querverbindung zu den Briefbomben her.
Er forderte mit Unterstützung durch den slowenischen Innenminister Andrej Ster
Innenminister Einem auf, für den Schutz der Kärntner Slowenen zu sorgen. Die Abgeordnete
Stoisits sah wieder ein spezielles "geistiges Umfeld" in Kärnten.
Slowenische Spitzenpolitiker mit Staatspräsident Milan Kucan an der Spitze brachten der
österreichischen Regierung gegenüber ihre Sorge wegen der angeblich in Kärnten
manifestierten "Terror gegen die Minderheit" zum Ausdruck.
Bei spontanen Solidaritätsbesuchen u. a. der slowenischen Parlamentspräsidentin Helena Hren
Vencelj und des Klubobmanns der Südtiroler Volkspartei, Hubert Frasnelli wurde vor einem
aufflammenden "rassistischen Terror" in Kärnten gewarnt.
Auf diese Weise sollte wieder einmal die Welt auf "slowenenfeindliche Gewalt faschistischer
und rassistischer Kräfte in Kärnten aufmerksam gemacht werden.
In diese Hetze gegen Kärnten platzte Anfang Feber die Bombe: Als Täter sämtlicher im
Vorjahr verübter Anschläge gegen slowenische Einrichtungen wurde ein slowenischer Lehrer
und Funktionär eines slowenischen Vereines in Kärnten ausgeforscht. Motiv: Schulden als
Folge einer Spielleidenschaft.
Daher stellen die unterzeichneten Abgeordneten an den Bundesminister für Inneres folgende
Anfrage
1. Haben Sie Ihrem slowenischen Amtskollegen, Innenminister Andrej Ster, den wahren
Sachverhalt dieser Affäre dargelegt?
2. Werden Sie mit dem slowenischen Innenminister Gespräche über den Schutz der
slowenischen Minderheit führen?
3. Wenn ja, welchen Inhalt werden diese Gespräche haben?
4. Welche Maßnahmen zum Schutz der Minderheiten in Kärnten werden von Ihrem Ressort
gesetzt?
5. Werden Personen überwacht?
6. Gibt es spezielle Sicherheitsvorkehrungen?
7. Haben Sie die Auffassung des Klubobmannes der Südtiroler Volkspartei, Hubert Frasnelli.
daß Kärnten von einem aufflammenden "rassistischen Terror bedroht sei, offiziell
entgegnet?
8. Wenn ja, in welcher Form?
9. Was werden Sie unternehmen bzw. haben Sie unternommen, um im benachbarten Ausland
das Image Kärntens wiederherzustellen'.'