2434/J XX.GP

 

Anfrage

der Abgeordneten Mag. Schweitzer, Mag. Dr. Grollitsch, Dr. Krüger, Rossmann, DI Schöggl

und Kollegen

an die Bundesministerin für Unterricht und kulturelle Angelegenheiten

betreffend Abschaffung der Vorschulklassen ab dem Schuljahr 1998/99

Reformplänen des Unterrichtsministeriums zufolge sollen die Vorschulklassen ab dem

Schuljahr 1998/99 zugunsten eines integrativen Schulmodells abgeschafft werden. Diese An-

kündigung hat zu einer großen Verunsicherung unter betroffenen Eltern und Lehrern geführt,

zumal die angekündigte Reform gravierende Auswirkungen für Schüler, Lehrer und Eltern

bewirken wird. Bei diesem Modell, das sich am Schwächsten der Klasse orientiert, wird für

die noch nicht schulreifen Kinder ein Stützlehrer zur Förderung und Unterstützung beigestellt.

Derzeit werden schulpflichtige Kinder, die die Schulreife noch nicht erreicht haben, nach den

ersten beiden Monaten des Schuljahres zurückgestellt und der Vorschulklasse zugewiesen.

Zudem werden häufig Kinder, die noch nicht schulpflichtig, aber schulreif sind, nach Maßga-

be der Klassengröße ebenso in die Vorschulklasse aufgenommen. Aus der Tatsache heraus,

daß die sonderbetreuten Kinder für die ersten beiden Klassen der Volksschule drei Jahre Zeit

haben dürfen, sich damit die Dauer des Schulbesuchs keineswegs ändert, sondern sich die

Fördermaßnahmen in die ersten beiden Klassen der Volksschule verlagern, erscheint die an-

gekündigte Reform nicht zielführend und unverständlich.

Aus diesem Grund stellen die unterzeichneten Abgeordneten an die Bundesministerin für

Unterricht und kulturelle Angelegenheiten nachstehende

Anfrage:

1 . Welche konkreten Gründe sind dafür ausschlaggebend, daß die Vorschulklassen zugunsten

eines integrativen Modells abgeschafft werden sollen?

2. Gibt es einschlägige Erfahrungen mit einem diesbezüglichen integrativen Volksschulmo-

dell bereits in Österreich und wenn ja, wo und seit wann und wie sehen diese aus?

3. Wieviel Schulanfänger besuchten - aufgeschlüsselt nach Bundesländern - seit ihrer Einfüh-

rung die Vorschulklasse und wieviel davon wurden aus der ersten Klasse zurückgestellt?

4. Welche konkreten Schritte werden Sie setzen, um Kinder, die noch nicht schulpflichtig

sind, aber für schulreif befunden werden, zu fördern bzw. werden diese Kinder in das neue

Modell integriert werden?

5. Wird die Abschaffung der Vorschulklassen konkrete Einsparungsmaßnahmen - aufge-

schlüsselt nach Bundesländern - im Personalbereich bringen und wenn ja, welche

(Personalkosten, Anzahl der Lehrer)?

6. Welche Kosten wird die Einführung von Stützlehrern zur Betreuung der noch nicht schul-

reifen Kinder verursachen?