2596/J XX.GP
ANFRAGE
der Abgeordneten Kurt Wallner
und Genossen
an den Bundesminister für Wissenschaft und Verkehr
betreffend Montanuniversität
Die Montanuniversität ist die kleinste, aber auch höchstspezialisierte technische Universität
Österreichs. Mit ihren 33 Instituten, 43 Professoren, 21 Dozenten, 122 Assistenten und
269 Experten aus der Industrie befindet sie sich mit Lehre und Forschung auf dem letzten
Stand der Technik und bildet so gesuchte Spezialisten und damit Führungskräfte für in- und
ausländische Betriebe aus. Die angebotenen Studienrichtungen "Angewandte
Geowissenschaften, Bergwesen. Hüttenwesen, Erdölwesen, Gesteinshüttenwesen,
Kunststofftechnik, industrieller Umweltschutz, Petroleum Engineering, Marktscheidewesen,
Montanmaschinenwegen und Werkstoffwissenschaften" decken den gesamten Kreislauf der
Technik von der Gewinnung von Energien und Rohstoffen, deren Aufbereitung, Veredelung
und Verarbeitung. bis hin zur Abfallaufbereitung und -beseitigung ab.
Daß die im WS 1996/97 159 Erstinskribierenden nicht für das "AMS studieren" ist dadurch
gewährleistet, daß die Absolventen durch die im Auftrag von Unternehmen erarbeiteten
Diplomarbeiten und durch die vorgeschriebene Industriepraxis, bereits meist noch vor
Studienabschluß über mehrere attraktive in- und ausländische Jobangebote verfügen. Die
Berufsmöglichkeiten an der Montanuniversität sind vielfältig und im gesamten EU-Raum
beinahe konkurrenzlos.
Es erscheint daher unverständlich, daß Professor Werner Welzig, Präsident der Akademie der
Wissenschaften, in einem Gespräch mit "Der Presse" im Mai dieses Jahres die Frage gestellt
hat, ob die Montanuniversität Leoben nicht nach Linz transferiert werden sollte.
Die unterzeichneten Abgeordneten richten daher an den Bundesminister für Wissenschaft und
Verkehr nachstehende
Anfrage:
1. Wie beurteilen Sie den oben zitierten Vorschlag von Prof. Welzig, die
Montanuniversität Leoben nach Linz zu transferieren?
2. Kann es für so einen Vorschlag überhaupt sachlich fundierte Argumente geben?
3. Sind Sie der Ansicht, daß sich der Standort Leoben so negativ entwickelt hat, daß er
eine Forschungseinrichtung wie die Montanuniversität nicht benötigt?
4. Würden Sie Leoben mit der VÖEST als Industrieregion bezeichnen?
5. Ist die endogene Erneuerung der Obersteiermark ohne Montanuniversität überhaupt
machbar?
6. Welche Verbesserungen bzw. Aufwendungen wurden für die Montanuniversität Leoben
in den letzten Jahren getätigt?
7. Wie groß war der finanzielle Aufwand für diese Verbesserungen?
8. Welche weiteren Verbesserungsmöglichkeiten - insbesondere mit dem Ziel einer
Verkürzung der Studiendauer - könnten Sie sich vorstellen?
9. Wie viele Studenten gibt es derzeit an der Montanuniversität Leoben?
10. Welche Studienrichtungen sind derzeit eingerichtet und wie hoch ist die Zahl der
Absolventen?
11. Sind neue Studienrichtungen geplant?