2708/J XX.GP
der Abgeordneten Kurzbauer, Kampichler
und Kollegen
an den
Bundesminister für Wissenschaft und Verkehr
betreffend der Errichtung des Semmering-Basistunnels
Noch im Juli will Verkehrsminister Casper Einem den Bestbieter für die Errichtung des
Semmering-Basistunneis bekanntgeben und den endgültigen Zuschlag tür den Bau erteilen.
Gleichzeitig wird gerade das Projekt Semmering-Basistunnel einer eingehenden Prüfung
hinsichtlich seiner Wirtschaftlichkeit, Finanzierbarkeit und verkehrspolitischen Bedeutung
durch den Rechnungshof unterzogen. Der diesbezügliche Rechnungshofbericht steht noch aus.
Bereits vor Jahren wurde aber vom Rechnungshof die veraltete und wesentliche
Einschränkungen treffende Studie der Firma Prognos die Wirtschaftlichkeit und
verkehrspolitische Notwendigkeit des Tunnels behandelnd scharf kritisiert, weil es "ihr
jedenfalls nicht gelingt, die betriebs- und volkswirtschaftliche Sinnhaftigkeit ohne
schwerwiegende Einschränkungen" zu beweisen.
Darüber hinaus hat die Durchführung der bisherigen Arbeiten bereits eine gewaltige
Kostenexplosion aufgezeigt. Jüngsten Medienberichten zufolge soll dieses Projekt bereits10,5
Mrd. S ,Verkehrsexperten sprechen sogar von 12 Mrd. S., anstelle der von der HL AG
ursprünglich veranschlagten 7,5 Mrd. S. kosten. Schon der Sondierstollen brachte eine
Kostenexplosion.
Die unterfertigten Abgeordneten vertreten den Standpunkt, daß angesichts der schon jetzt
ausufernden Kosten dieses Projektes und ohne Vorliegen des Rechnungshofberichtes keine
endgültige Entscheidung über den Bau des Semmering-Basistunnels gefallt werden darf
Die unterfertigten Abgeordneten richten deshalb an den Bundesminister für Wissenschaft und
Verkehr folgende
Anfrage
1.) Ursprünglich wurden die Baukosten für den Semmering-Basistunnel mit 7,5 Mrd. 5.
veranschlagt. Wie erklären Sie sich, daß Verkehrsexperten schon vor Baubeginn von einem
Kostenanstieg auf 12 Mrd. S. sprechen?
2.) Wie können Sie das Monsterprojekt Semmering-Basistunnel in Zeiten permanenter
Belastungen für den Steuerzahler
rechtfertigen?
3.) Halten Sie es für richtig, ohne Vorliegen des Rechnungshofberichtes eine Entscheidung
über den Bauauftrag zu treffen?
4.) Werden Sie im Falle eines negativen Rechnungshofberichtes und angesichts der schon jetzt
ausufernden Kosten am Bau des Semmering-Basistunnels festhalten?
Wenn ja, warum?
5.) Wann werden Sie Ihre Entscheidung über den Bauauftrag des Semmering-Basistunnels
treffen?