2963/J XX.GP
der Abg.Mag .Trattner, Ing.Meischberger und Kollegen
an den Bundesminister für wirtschaftliche Angelegenheiten
betreffend ‚Brisante Privatstudie zur Vignettenmoral“
Laut einer Zwischenbilanz der Österreichischen Autobahnen und
Schnellstraßen AG (ÖSAG) würden durchschnittlich 94 bis 97 % der in
und ausländischen Fahrzeuge legal- mit Vignette- Österreichs
Verkehrsinfrastruktur nutzen.
Zu einem völlig konträren Ergebnis kommt nunmehr eine private Studie
des Herrn Robert Nusser.
Deren Kernaussage
Die Maut-Moral besonders die vieler ausländischer PKW-Lenker- ist
niedriger als angenommen, dem Fiskus entgehen Einnahmen in Mio.Höhe.
Und zwar täglich.
Darüber hinaus gibt es, laut Studie, ein deutliches Tag-Nacht.Gefälle.
Auch die Kontrolle durch die Exekutive wird äußerst lasch gehandhabt
und selbst an den Grenzübergängen wird nicht immer ernsthaft
kontrolliert.
Es ist des weiteren zu überprüfen, warum die Überwachung etwa in der
Schweiz weit besser funktioniere als in Österreich
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher an den Herrn
Bundesminister für wirtschaftliche Angelegenheiten folgende
Anfrage
1. Ist Ihnen diese Privatstudie zur Vignettenmoral des Herrn Robert
Nusser in allen Details bekannt ?
2. Wie beurteilen Sie, als ressortzuständiges Regierungsmitglied1 die
empirische Aussagekraft und Seriosität dieser Studie ?
3. Wie erklären Sie sich die offensichtlich gravierenden Ergebnis-
unterschiede dieser Privatstudie zur Studie der ÖSAG ?
4. Durch welche Maßnahmen könnte die Maut-Moral der inländischen und
besonders auch der ausländischen
PKW-Lenker verbessert werden ?
5. Wäre etwa die Erhöhung des Strafenkatalogs für Vignetten-Sünder
eine hierbei zielführende Maßnahme ?
6. Würde etwa auch eine verschärft, Kontrolltätigkeit der Exekutive zur
Besserung der Vignetten-Moral beitragen ?
7, Durch welche speziellen Maßnahmen gedenken Sie gerade das
gravierende Tag-Nacht-Gefälle auszubessern ?
B. Wie stehen Sie zu der von der Studie angeführten Argumentation daß
dem Fiskus durch sogenannte "Schwarzfahrer" täglich mehrere
Mio.Schilling an Einnahmen entgehen würden ?
9. Wie stehen Sie zu der Tatsache, daß gerade die Vignetten-
überwachung in der Schweiz, als vergleichbarem Nachbarland, weitaus
besser funktioniere als in Österreich ?
10. Ist diesbezüglich von seiten Ihres Bundesministeriums ein
Erfahrungsaustausch mit den Schweizer Behörden geplant oder in
Planung ?