2995/J XX.GP

 

der Abgeordneten Dr. Povysil, Mag. Schweitzer

und Kollegen

an die Bundesministerin für Unterricht und kulturelle Angelegenheiten

betreffend Streichung des Fachs Gesundheitspädagogik

Medienberichten der vergangenen Wochen zufolge, sprechen neueste Untersuchungen bei

Kindern wie auch bei Erwachsenen von einem alarmierenden Gesundheitszustand: 75% der

Kinder sind krank, Haltungsschäden stehen auf der Tagesordnung, jeder 7. Österreicher ist

übergewichtig und gar 8,5% der Bevölkerung leiden unter Fettsucht. Die Folgen sind vorpro-

grammiert: erhöhtes Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko, Gelenksbeschwerden und insgesamt

ein doppelt so hohes Todesrisiko fettsüchtiger Menschen wie jenes Normalgewichtiger.

Um so überraschender haben die Pädagogen zur Kenntnis genommen, daß das Fach

"Gesundheitspädagogik" für künftige Lehrer und Lehrerinnen den Sparplänen der Bundesre-

gierung zum Opfer fällt und aus dem Ausbildungsplan der Pädagogischen Institute gestrichen

werden soll. Diese Maßnahme erscheint allein deshalb unverständlich, da nur eine Verände-

rung der Lebens- und Eßgewohnheiten dauerhafte Abhilfe schaffen kann und in diesem Zu-

sammenhang auch der Schule und hier insbesondere dem Lehrer in der Bewußtseinsbildung

zum Thema Gesundheit bei den Schülern und Schülerinnen eine große Verantwortung zu-

kommt.

Aus diesem Grund stellen die unterzeichneten Abgeordneten an die Bundesministerin für

Unterricht und kulturelle Angelegenheiten nachstehende

Anfrage:

1. Die Lehramtsstudenten welcher Studienrichtungen an den Pädagogischen Akademien

mußten im Rahmen ihrer Ausbildung bisher das Fach "Gesundheitspädagogik" absolvie-

ren?

2. Wird das Fach "Gesundheitspädagogik" im Zuge der Ausbildung an den Pädagogischen

Akademien gestrichen und wenn ja, ab wann und aus welchem konkreten Grund?

3. Werden Sie konkrete Schritte gegen die Streichung des Faches „Gesundheitspädagogik‘

unternehmen und wenn ja, wie und wenn nein, warum nicht?

4. Halten Sie es vor dem Hintergrund eines alarmierenden Gesundheitszustandes der Jugend

für vertretbar, die Gesundheitserziehung an den österreichischen Schulen insofern zu ver-

nachlässigen, als die diesbezügliche Ausbildung für Lehrer gestrichen wird?