3117/J XX.GP

 

der Abgeordneten Maier

und Genossen

an die Bundesministerin für Unterricht und kulturelle Angelegenheiten

betreffend ,,Mehrdienstleistungen von Lehrern an allgemeinbildenden höheren Schulen,

allgemeinbildenden und berufsbildenden Pflichtschulen sowie an landwirtschaftlichen Berufs-

und Fachschulen“

Im Bereich der insgesamt rund 5000 Salzburger Hauptschul- und Volksschullehrer tritt

statistisch errechenbar erst im Jahre 2010 wieder eine echte Nachfrage an neuen Lehrkräften

auf. Mehr als 40 Prozent der VS/HS-Lehrer sind zwischen 30 und 40 Jahre alt. Ähnlich ist die

Situation anscheinend auch in den anderen Bundesländern.

Aufgrund der Änderung des Lehrplanes im Bereich der Hauptschulen mußten im Schuljahr

1996/97 50 Dienstposten im Bundesland Salzburg eingespart werden. Außer im Zentralraum

der Stadt Salzburg und im Flachgau verzeichnet man in den zuständigen Gremien des

Landesschulrates einen konstanten Rückgang der Schülerzahlen für die übrigen Bezirke des

Landes.

Im Schuljahr 1995/96 wurden in Salzburg durch den Abbau von dauernden

Mehrdienstleistungen 41 Dienstposten an Hauptschulen besetzt. Trotzdem wurden in diesem

Schuljahr an Salzburger Hauptschulen immer noch durchschnittlich 0,8 Wochenstunden an

dauernden Mehrdienstleistungen pro Lehrer gehalten. Es wird behauptet, daß eine weitere

Reduzierung aus stundenplantechnischen Gründen unmöglich sei.

Von Bildungsexperten wird nun der Vorschlag gemacht, den vollständigen Abbau von

Mehrdienstleistungen durch ein Durchrechnungszeitraum-Modell zu ermöglichen. Dabei soll

Mehrdienstleistungen eines Lehrers durch eine Verminderung der Wochenlehrverpflichtung

in den folgenden Schuljahren gegengesteuert werden. Dadurch soll über einen

Durchrechnungszeitraum von fünf Jahren eine Überschreitung der Wochenlehrverpflichtung

eines vollbeschäftigten Lehrers verhindert werden. Unabhängig davon, ob in einem

bestimmten Schuljahr die Wochenlehrverpflichtung eines vollbeschäftigten Lehrers über-

oder unterschritten wird, soll dieser jedes Jahr wie ein vollbeschäftigter Lehrer ohne

Mehrdienstleistungen entlohnt werden.

Die unterzeichneten Abgeordneten richten daher an die Bundesministerin für Unterricht und

kulturelle Angelegenheiten nachstehende

Anfrage:

Wie viele Mehrdienstleistungen pro vollbeschäftigten Lehrer fallen durchschnittlich

an allgemeinbildenden höheren Schulen, allgemeinbildenden und berufsbildenden

Pflichtschulen sowie an landwirtschaftlichen Berufs- und Fachschulen an (in

Wochenstunden, gegliedert nach Schulformen - AHS, VS, HS, landw. Berufsschulen

etc. und nach Bundesländern)?

2. Aus welchen Gründen werden diese Überstunden geleistet?

3. Gibt es für diese Schulen ein generelles Gebot, Mehrdienstleistungen im Hinblick auf

die prekäre Situation von Junglehrern zu vermeiden?

4. Könnten mit dem in der Präambel angeführten Durchrechnungszeitraum-Modell

Mehrdienstleistungen weiter reduziert bzw. gänzlich anbgeschafft werden? Wenn

nein, warum nicht?

5. Wie viele Dienstposten könnten durch eine Umsetzung des genannten Modells

geschaffen werden (gegliedert nach Schulformen - AHS, VS, HS, landw.

Berufsschulen etc. und nach Bundesländer)?

6. Werden Sie sich für eine Umsetzung des genannten Modells einsetzen?

7. Müßten für eine Umsetzung des genannten Modells gesetzliche Bestimmungen

geändert werden? Wenn ja, welche?

8. Wann tritt in den einzelnen Bundesländern eine echte Nachfrage an neuen

Lehrkräften (Salzburg erst im Jahre 2010) auf? (Ersuche um Angabe nach

Bundesländern)