3143/J XX.GP
der Abgeordneten Gaugg
und Kollegen
an den Bundesminister für Inneres
betreffend Atomtransporte durch Kärnten
Die Wirtschaft des Bundeslandes Kärnten ist auf eine positive Entwicklung des
Fremdenverkehrs angewiesen. Vor dem Hintergrund rückläufiger Gästezahlen ist es ein Gebot
der Stunde, jegliche Gefährdung des Rufes oder des Images Kärntens als eines sicheren und
ungefährdeten Urlaubslandes zu unterbinden.
Es ist nicht erst seit den "Castor“-Transporten durch Deutschland hinreichend bekannt, daß
Gefahrentransporte mit radioaktivem Material zu negativen Reaktionen in der Öffentlichkeit
führen. Solche negativen Reaktionen potentieller Urlaubsgäste wären insbesondere für ein
Urlaubsland äußerst schädlich.
Um dem vorzubeugen, muß zum einen im Sinne offener Informationspolitik klargestellt
werden, ob es in der Vergangenheit Anlaß zu entsprechender Besorgnis gab und zum anderen
wirksam dafür vorgesorgt werden, daß in Zukunft jeder Bedrohung des Urlaubslandes Kärnten
durch solche Gefahrentransporte ein Riegel vorgeschoben wird.
Daher richten die unterzeichneten Abgeordneten an den Bundesminister für Inneres
nachstehende
ANFRAGE
1. Entspricht es den Tatsachen, daß auf der Karawankenautobahn radioaktives Material für
das slowenische Atomkraftwerk Krsko transportiert wurde?
Wenn ja, zu welchem Zeitpunkt und in welchem Ausmaß wurden das Land Kärnten und
dessen Exekutive über die entsprechenden
Transporte informiert?
2. Welche Vorkehrungen planen Sie, damit in Zukunft gefährliche Transporte im radioaktivem
Material durch Kärnten dezidiert ausgeschlossen werden können?
3. Durch welche konkreten Maßnahmen wird das Bundesministerium flir Inneres darauf
hinwirken, daß im Bundesministerium für auswärtige Angelegenheiten Schritte zur
Befassung der zuständigen Behörden der Europäischen Union mit der Sicherheit des in dem
potentiellen Mitgliedstaat Slowenien gelegenen Atomkraftwerk Krsko eingeleitet werden?
4. Welche Schritte planen Sie, um die österreichischen Vorkehrungen zur Verhinderung
gefährlicher Transporte mit radioaktivem Material mit der Europäischen Union
abzustimmen?
5. Werden Sie Schritte unternehmen, um in Zusammenarbeit mit den zuständigen Behörden
der Europäischen Union Aufschluß über die Herkunft jenes radioaktiven Materials zu
bekommen, das auf Straßen im Gebiet der EU sowie insbesondere Österreichs in das
Atomkraftwerk Krsko transportiert worden ist?
Wenn nein, liegt der Grund flir die Unterlassung solcher Schritte in der Geringschätzung des
Wertes von Informationen über die Herkunft des radioaktiven Materials, in mangelndem
Interesse der Europäischen Union an diesbezüglicher Aufklärung, oder gibt es dafür einen
anderen Grund?