3163/J XX.GP

 

der Abg. Rosenstingl und Kollegen

an den Bundesminister für Wissenschaft und Verkehr

betreffend die Erhaltung der Eisenbahnstrecke über den Semmering

In den letzten Jahren kam es auf der Strecke über den Semmering zu einer Reihe

von Entgleisungen, die jeweils großes mediales Echo fanden. Da innerhalb der Bun-

desregierung vom Bau des Semmeringtunnels ausgegangen wird, stellt sich die Fra-

ge, ob unter diesem Aspekt der Erhaltungsaufwand an dieser Strecke in

unvertretbarer Weise reduziert wurde.

Dies insbesondere deshalb, weil sich die fraglichen Entgleisungen durchwegs in Be-

reichen ereigneten, die keinesfalls besonders schwierige Trassierungen aufweisen,

sodaß die Argumentation, man müsse eben den Tunnel bauen, um solche Unfälle zu

vermeiden, ins Leere geht.

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher an den Bundesminister für Wissen-

schaft und Verkehr die nachstehende

Anfrage:

1. Welchen Aufwand zur Erhaltung der Semmeringstrecke zwischen Gloggnitz und

Mürzzuschlag hat die ÖBB seit 1980 jährlich betrieben?

2. Welcher Erhaltungsaufwand pro Kilometer Streckenlänge wird für die Alpinbahnen

durchschnittlich aufgewendet? Wie hoch ist dieser Betrag bei der Semme-

ringstrecke?

3. Ist es richtig, daß in den Erhaltungsplänen der letzten Jahre diverse Streckensa-

nierungsarbeiten enthalten waren, diese aber bislang nicht bzw. erst wesentlich

später ausgeführt wurden, als zunächst geplant?

4. Wenn ja, welche waren dies im Einzelfall und wie ist dies zu verantworten?

5. Welche Unfälle ereignete sich im in Frage 1 genannten Zeitraum auf der Strecke

über den Semmering, und welche genaue Ursache wurde dabei jeweils festge-

stellt?

6. Wieviel Unfälle ereigneten sich im gleichen Zeitraum jeweils auf den übrigen Al-

penbahnen der ÖBB?

7. Welche Dichte an Unfällen pro Zeit und Kilometer ergibt sich daraus jeweils für die

einzelnen Alpenbahnen?

8. Ist es richtig, daß sich die medial stets aufwendig gewürdigten und von Tunnelbe-

fürwortern stets als Argument für den Bau gebrauchten Entgleisungen der jünge-

ren Zeit auf der Semmeringstrecke sich durchwegs nicht in jenen

Streckenabschnitten mit schwierigen Trassierungen (etwa Kalte Rinne) ereigne-

ten?

9. Können Sie ausschließen, daß im Hinblick auf die geplante Errichtung des Basi-

stunnels die Erhaltung nicht mehr im vollen Umfang durchgeführt wird und sich

dadurch eine Gefährdung der Sicherheit ergibt?