3209/J XX.GP
der Abgeordneten Helmut Dietachmayr
und Genossen
an den Bundesminister für Wissenschaft und Verkehr
betreffend die Verwendung von XENON-Licht für Autoscheinwerfer und deren mögliche
Blendwirkung
Gegenwärtig gehen immer mehr Autohersteller dazu über, ihre Fahrzeuge mit Scheinwerfern
auszustatten, die mit sogenannten XENON-Lampen bestückt sind. Diese High-Tech-Lampen
verdanken ihren Namen der Verwendung des Edelgases XENON.
Die XENON-Lampen erzeugen ein intensives blaues Leuchten, das von vielen
Verkehrsteilnehmern als blendend empfunden wird. Besonders extrem wird die Blendung bei
Reflexion auf nassen Straßen. Somit kommt es zu einer Beeinträchtigung der
Verkehrssicherheit, wobei insbesondere schwächere Verkehrsteilnehmer wie Fußgänger oder
Radfahrer besonders gefährdet sind!
Die Hersteller von XENON-Lampen verweisen demgegenüber auf eine bessere Ausleuchtung
der Fahrbahn und der Umgebung, was eine Erhöhung der Sicherheit der Lenker solcherart
ausgerüsteter Kraftfahrzeuge bedeute.
Namhafte Augenfachärzte stellten fest, die Empfindlichkeit der Netzhaut sei für blaues Licht,
wie es die XENON-Lampen intensiv ausstrahlen, deutlich höher als für gelbes. Es werde
daher intensiver wahrgenommen und es komme zu einer höheren Blendungsempfindlichkeit.
Besonders im Alter werde diese Empfindlichkeit deutlich stärker.
Die Verwendung dieser Lampen ist in der europäischen Zulassungsverordnung für XENON-
Scheinwerfer vom 7. April 1996 geregelt. Dem Vernehmen nach hat die Europäische Union
auch eine Testreihe bezüglich der Blendwirkung eingeleitet.
Die unterzeichneten Abgeordneten richten daher an den Bundesminister für Wissenschaft und
Verkehr nachstehende
Anfrage:
1. Beschäftigt sich das Bundesministerium für Wissenschaft und Verkehr mit der
Blendwirkung von XENON -Lampen auf die Verkehrsteilnehmer?
2. Wie wird das Blendrisiko insbesondere im Hinblick auf ältere Verkehrsteilnehmer
beurteilt?
3. Liegen dem Bundesministerium für Wissenschaft und Verkehr Gutachten zu diesem
Thema vor?
4. Wenn ja, von wem wurden die Gutachten erstellt und zu welchen Ergebnissen
kommen diese?
5. Welche konkreten Maßnahmen ergeben sich daraus für das Bundesministerium für
Wissenschaft und Verkehr?
6. Zu welchen Feststellungen kommt die Europäische Union zu diesem Thema?
7. Denkt das Bundesministerium für Wissenschaft und Verkehr an eine europäische
Initiative zur Vermeidung oder Verringerung der Blendwirkung durch XENON
Licht?
8. Wenn ja, welchen Inhalt wird diese Initiative haben?