3259/J XX.GP
der Abgeordneten Haigermoser und Kollegen
an den Bundesminister für auswärtige Angelegenheiten
betreffend die Anerkennung des österreichischen Ingenieurtitels innerhalb der EU
Der österreichische Unternehmer und Verbandsobmann der technischen Büros in Kärnten, Ing.
Herbert Graf, hat für die südtiroler Gemeinde Vöran ein Biomasse-Solar-Heizwerk geplant,
das 1996 in Betrieb gegangen ist und sogar für den Weltenergiesparpreis nominiert wurde.
Nun sieht sich der erfolgreiche Umweltechniker einem Verfahren wegen der widerrechtlichen
Ausübung des Ingenieurberufes ausgesetzt, da der österreichische Ingenieurtitel von den
italienischen Behörden nicht anerkannt wird.
Dieses - beinahe schon groteske - Beispiel zeigt, wie dringend notwendig die EU-weite
Anerkennung des österreichischen Ingenieurtitels wäre und wie bitter es sich für
österreichische Unternehmer nun rächt, daß das Problem der wechselseitigen Anerkennung von
Berufsausbildungswegen und Berufstiteln nicht schon anläßlich der EU-Beitrittsverhandlungen
umfassend und endgültig geregelt wurde.
Aus diesem Grund stellen die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für
auswärtige Angelegenheiten die folgende
ANFRAGE
1. Warum wurde das Problem der Anerkennung von österreichischen Berufsausbildungswegen
und Berufstiteln nicht schon anläßlich der EU-Beitrittsverhandlungen gelöst?
2. Welche Schritte werden Sie setzen, um dieses faktische Berufsverbot zumindest innerhalb
der EU ehebaldigst zu beenden?
3. Wann ist damit zu rechnen, daß der österreichische Berufstitel „Ingenieur“ in der EU
anerkannt wird?