3260/J XX.GP
der Abgeordneten Haigermoser und Kollegen
an die Bundesministerin für Unterricht und kulturelle Angelegenheiten
betreffend die Anerkennung des österreichischen Ingenieurtiteis innerhalb der EU
Der österreichische Unternehmer und Verbandsobmann der technischen Büros in Kärnten, Ing.
Herbert Graf, hat für die südtiroler Gemeinde Vöran ein Biomasse-Solar-Heizwerk geplant,
das 1996 in Betrieb gegangen ist und sogar für den Weltenergiesparpreis nominiert wurde.
Nun sieht sich der erfolgreiche Umwelttechniker einem Verfahren wegen der widerrechtlichen
Ausübung des Ingenieurberufes ausgesetzt, da der österreichische Ingenieurtitel von den
italienischen Behörden nicht anerkannt wird.
Dieses - beinahe schon groteske - Beispiel zeigt, wie dringend notwendig es wäre
österreichische Berufsausbildungswege und die damit verbundenen Abschlüsse und Titel so zu
gestalten, daß diese EU-weit anerkannt werden, da die betroffenen Österreicher ansonsten
einem faktischen Berufsverbot unterliegen.
Aus diesem Grund stellen die unterfertigten Abgeordneten an die Bundesministerin für
Unterricht und kulturelle Angelegenheiten die folgende
ANFRAGE
1 Warum wurde das Problem der Anerkennung von österreichischen Berufsausbildungswegen
und Berufstiteln nicht schon anläßlich der EU-Beitrittsverhandlungen gelöst?
2 Welche konkreten Schritte werden Sie setzen, um österreichische Ausbildungswege und
Schulabschlüsse sowie die damit verbundenen Berufstitel so zu gestalten, daß diese in der
EU anerkannt werden?
3. Wann ist damit zu rechnen, daß der österreichische Berufstitel „Ingenieur“ für HTL-
Absolventen mit Berufserfahrung in der EU anerkannt wird?