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der Abgeordneten Mag. Schweitzer, Mag.Dr. Grollitsch, Madl, Dr. Preisinger, DI Schöggl

und Kollegen

an die Bundesministerin für Unterricht und kulturelle Angelegenheiten

betreffend Abschaffung der Assistentenstellen an den Höheren Technischen Lehranstalten

Mit Beginn des Schuljahres 1997/98 wurde der erste Schritt einer Anweisung des Unter -

richtsministeriums zur Streichung aller Assistentenposten an den österreichischen HTL

durchgeführt. Trotz mündlicher und schriftlicher Zusagen wurde ein Teil der bisher mit gro -

ßem Erfolg tätigen Assistenten zum letztmöglichen Zeitpunkt, mitunter 2 Tage vor Dienstan -

tritt, von der Auflösung ihres Dienstverhältnisses bzw. von der Absage der Bestellung infor -

miert, obwohl die diesbezügliche Entscheidung bereits im Juni im Unterrichtsministerium

getroffen wurde. Um den so unvorbereitet entstandenen Engpaß im Unterricht und in der

Schülerbetreuung einigermaßen abzufangen, wurden nur ausgesprochen dringend benötigte

Assistenten aufgrund schärfster Proteste der betroffenen Schulen als Vertragslehrer mit einem

Sondervertrag angestellt. Die HTL - Assistenten, zumeist Studenten technischer Studienrich -

tungen, waren bisher sowohl im Unterricht (10 Stunden Fachunterricht, Supplierungen, Be-

treuung der Ausbildung für Berufstätige) als auch in der schulischen Verwaltung eingesetzt

und deckten mit ihrer Tätigkeit einen Großteil der zeitraubenden organisatorischen Arbeiten

wie z.B. die Betreuung von Labors, Laborübungen und Computernetzen, Betreuung und klei-

nere Reparaturen von technischen Geräten etc. ab und ermöglichten damit dem Lehrpersonal

die Abhaltung eines qualitativ hochwertigen Unterrichts. Die Auswirkungen, die durch die

Einsparung der HTL - Assistenten im Lehrbetrieb entstehen werden, lassen auf lange Sicht ge -

sehen an der intendierten Sparwirkung zweifeln. Abgesehen von einer zu erwartenden Ver -

schlechterung der Ausbildungsqualität durch eine durch die Sparmaßnahmen bedingte Kür -

zung des Lehrangebotes (z.B. Streichung von Freigegenständen) und nicht weiter durchzufüh -

rende Klassen- und Gruppenteilungen bei Laborübungen in den Werkstätten etc., müssen die

bisher von den Assistenten durchgeführten Tätigkeiten wieder vom Lehrpersonal selbst ent -

weder als zusätzliche Belastung oder durch neu zu schaffende Dienstposten abgedeckt wer -

den.

Aus diesem Grund stellen die unterzeichneten Abgeordneten an die Bundesministerin für

Unterricht und kulturelle Angelegenheiten nachstehende

Anfrage:

1. Nach welchen konkreten Kriterien wurde die Auswahl der Schulen vorgenommen, an de -

nen Assistentenposten eingespart wurden?

2. Gibt es in Österreich HTL an denen keine Einsparung von Assistentenposten vorgenom -

men wurde und wenn ja. warum?

3. Wieviel Assistentenposten werden insgesamt innerhalb welchen Zeitraumes gegliedert

nach Bundesländern - eingespart werden?

4. Gibt es Ihrerseits konkrete Vorstellungen, wer den bisherigen Aufgabenbereich der HTL -

Assistenten nach deren Abschaffung übernehmen wird?

5. Wie hoch ist die tatsächliche finanzielle Ersparnis aus der Abschaffung der Assistentenpo -

sten, insbesondere unter Berücksichtigung des Umstandes, daß bei gleichbleibendem Un -

terrichtsangebot der Aufgabenbereich der HTL - Assistenten auf das vorhandene Lehrperso -

nal aufgeteilt werden muß?

6. Welchen Inhalts sind die Ihrem Ressort bekannten Reaktionen von HTL, an denen Einspa -

rungen von Assistentenposten vorgenommen wurden?

7. Inwieweit können Sie ausschließen, daß das Unterrichtsangebot an den HTL, insbesondere

das Angebot von Freigegenständen und unverbindlichen Übungen. durch die Abschaffung

der Assistentenposten keine Beeinträchtigung erleidet?

8. Welche konkreten Erfahrungen haben Sie seit der Einführung der HTL - Assistenten hin -

sichtlich deren Einsatzbereich. Engagement und Fachkenntnis gemacht?

9. Welche konkrete Motivation wurde ursprünglich der Einführung von HTL - Assistenten

zugrunde gelegt, wenn diese für die kommenden Schuljahre wieder verzichtbar erscheinen?