3427/J XX.GP
Anfrage
der Abg. Dr. Pumberger, Rosenstingl, Dr. Krüger
an den Bundesminister für Wissenschaft und Verkehr
betreffend Validität von verkehrspsychologischen Tests
Anläßlich einer Psychologentagung mit dem Schwerpunkt
"Qualitätssicherung“ erwähnte ein Tagungsteilnehmer,
daß die in Österreich in praktischer Anwendung befindlichen
verkehrspsychologischen Tests den strengen wissenschaftlichen
Validitäts-Standards nicht entsprechen.
Der größte Teil dieser Tests wird im Rahmen des "Kuratoriums
für Verkehrssicherheit" durchgeführt, in diesem Marktsegment
sind aber in zunehmendem Maß auch frei praktizierende Psycho-
logen tätig, die zum Teil andere Testverfahren verwenden.
Insgesamt arbeiten laut Auskunft von Fachleuten bereits ca.
600 Verkehrspsychologen in diesem Bereich.
Um die erforderlichen Qualitätsstandards sowie eine Österreich-
weit einheitliche Vorgangsweise zu erreichen, sollte die
Validität der Tests nicht vom Verwender selbst, sondern von
einer neutralen Stelle geprüft werden, wofür einschlägige
Fachleute an Österreichs Universitätsinstituten in Frage
kämen. Die Finanzierung könnte teils aus dem Wissenschafts-
budget, teils aus den Testgebühren und teils aus Fondsmitteln
erfolgen.
Daher stellen die unterzeichneten Abgeordneten an den Herrn
Bundesminister für Wissenschaft und Verkehr die nachstehende
Anfrage:
1. Welche physischen und juristischen Personen sind in Österreich
befugt, verkehrspsychologische Tests durchzuführen ?
2. Wie verteilen sich die durchgeführten Tests auf die einzelnen
Testergruppen ?
3. Welche verschiedenen Tests kommen derzeit in Österreich zum
Einsatz ?
a) Im Rahmen des Kuratoriums für Verkehrssicherheit,
b) bei frei praktizierenden Verkehrspsychologen
4. Welche dieser zum Einsatz kommenden Tests wurden von welchen
Stellen wie auf ihre Validität geprüft ?
5. Wie lautet Ihre Ressortstellungnahme zur Wortmeldung eines
Tagungsteilnehmers an der Psychologentagung "Qualitätssicherung"
am 27.11.1997, wonach die in Österreich in praktischer Anwendung
befindlichen verkehrspsychologischen Tests den strengen wissen-
schaftlichen Validitäts-Standards nicht
entsprechen ?
6, Verfügen Sie über Schätzungen oder Berechnungen über die
Kosten der wissenschaftlichen Validitätsprüfung von
verkehrspsychologischen Tests ?
7. Was haben Sie bisher unternommen, um die erforderlichen
Qualitätsstandards sowie eine österreichweit einheitliche
Vorgangsweise bei verkehrspsychologischen Tests zu
erreichen ?
8. Ist Ihrem Ressort bekannt, welche Einnahmen das Kuratorium
für Verkehrssicherheit mit der Durchführung verkehrspsycho-
logischer Tests erzielt ?
9. In welcher Art und Weise werden Sie sicherstellen, daß
die zur Anwendung kommenden verkehrspsychologischen Tests
nicht nur vom Verwender selbst, sondern von einer neutralen
Stelle auf ihre Validität geprüft werden ?
10. Welche österreichischen Universitätsinstitute könnten
diese Validitätsprüfungen wissenschaftlich seriös und
einigermaßen kostengünstig durchführen ?
11. Wann werden Sie einen entsprechenden Auftrag ausschreiben ?