3480/J XX.GP

 

Anfrage

der Abgeordneten Dr. Gertrude Brinek, Morak

und Kollegen

an den Bundeskanzler

betreffend „freie Klasse“ von Dr. Zinggl

In den letzten Wochen gab es innerhalb der Kunsthochschulen eine Diskussion um die

Aktivitäten von Kurator Dr. Wolfgang Zinggl. Dieser hat aus dem Kuratoren-Budget eine

„freie Klasse“ unterstützt und geführt - mit der Absicht, eine Veränderung des Lehrangebots

an der Hochschule für angewandte Kunst herbeizuführen. Ihre im Rahmen der Budgetdebatte

in diesem Zusammenhang genannte Äußerung , wonach es wenig Sinn machen würde, wenn

das Bundeskanzleramt die Entscheidungen der Kuratoren beeinflussen würde, ist deshalb

unbefriedigend, weil es im vorliegenden Fall nicht um die Beeinflussung einer sachlichen

Entscheidung eines Kurators geht, sondern vielmehr um die Frage, ob eine mißbräuchliche

Verwendung von Kuratorenmitteln vorliegt.

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher an den Herrn Bundeskanzler folgende

Anfrage:

In welcher Verantwortungs-Relation stehen die Kunstkuratoren einerseits zum

Bundeskanzler, andererseits zum Bundesminister für Wissenschaft und Verkehr? Was

bedeutet in diesem Zusammenhang „Ministerverantwortlichkeit“?

2. Welche Aufgabe verfolgt der Kunstkurator Dr. Zinggl? (definitorisch, faktisch)

3. Was ist das Motiv für die finanzielle, ideelle und organisatorische Initiative und

Unterstützung der „freien Klasse“ an der Hochschule für angewandte Kunst? Sehen

Sie darin eine widmungsgemäße Verwendung von Kuratorenmitteln?

4. In welcher Beziehung steht die Arbeit der „freien Klasse“ zum Studienplan für das

Lehramt an der Hochschule für angewandte Kunst?

5. Wie wird das vom Kurator Brüderlin initiierte Projekt/Zeitschrift SPRINGER von

Ihnen bewertet? Liegen Ihnen Verkaufszahlen vor? Wird -wie das im Projekt

ursprünglich vorgesehen war - das Projekt vom Verlag Springer fortgeführt?