3684/J XX.GP
der Abgeordneten Rosenstingl und Kollegen
betreffend Zukunft der Buslinien der Post
Im Zuge der Ausgliederung der Post aus dem Bundeshaushalt hat diese bei den nicht
kostendeckenden Buslinien massive Einstellungen angekündigt, die lediglich dann eventuell
unterbleiben sollen, wenn Gebietskörperschaften sich am Abgang finanziell beteiligen.
Dies ist insofern problematisch, als das hierfür vorgesehene und von Generationen von
Verkehrsministern versprochene Nahverkehrsfinanzierungsgesetz nach wie vor nicht einmal
offiziell zur Begutachtung ausgesandt wurde, geschweige denn beschlossen ist. Daher fehlen
letztlich die Mittel um derartige Leistungen zu bestellen, andererseits werden die
Einstellungspläne zusehends konkreter und es droht damit die ohnedies dünne Erschließung
mancher Landesteile mit öffentlichen Verkehrsmitteln endgültig zusammenzubrechen.
Dies aber ist zweifelsfrei dann nicht mehr bloß Sache der betroffenen Gemeinden, vielmehr hat
der Verkehrsminister hier eine klare Verantwortung, zumal auch im Gesamtverkehrskonzept
1991 von Mindesterreichbarkeitsstandards für ländliche Gebiete im öffentlichen Verkehr die
Rede ist.
Die unterzeichneten Abgeordneten stellen daher an den Bundesminister für Wissenschaft und
Verkehr folgende
Anfrage
1. Wann werden Sie das Nahverkehrsfinanzierungsgesetz zur Begutachtung verschicken?
2. Wann soll es Ihren Planungen zufolge in Kraft treten, zumal ein Finanzgesetz dieser
Tragweite zweifellos auf die Budgeterstellung erhebliche Auswirkungen haben muß und
daher eine Berücksichtigung für das Budget 1999 kaum mehr realistisch erscheint?
3. Welche Anderungen des Kraftfahrliniengesetzes werden Sie vorschlagen, um in Hinkunft
die Voraussetzungen für eine vernünftige Versorgung mit öffentlichen Nahverkehrsmitteln
zu vernünftigen Preisen zu ermöglichen?
4. Welche Buslinien sollen nach derzeitiger Planung der Post und der ÖBB im einzelnen
stillgelegt werden, wenn keine Kostenbeteiligung der Gebietskörperschaften erfolgt?
5. In welchen Fällen davon wurde inzwischen eine Einigung über die Finanzierung und damit
eine Rettung des Angebotes erzielt?
6. Welche Maßnahmen werden Sie - im Hinblick auf das Fehlen des
Nahverkehrsfinanzierungsgesetzes - ergreifen, um einem Kahischlag im öffentlichen
Personennahverkehr entgegenzuwirken?