3726/J XX.GP
der Abgeordneten Mag. Kukacka
und Kollegen
an den Bundesminister für Wissenschaft und Verkehr
betreffend die elektronische Abbuchung der Ökopunkte
Laut Regelung der BU ist Österreich seit 1. Jänner 1998 verpflichtet, Ökopunkte
elektronisch abzubuchen. Nach einigen Ungereimtheiten bei der Ausschreibung
und Problemen bei der Entwicklung versprach Bundesminister Dr. Einem, unter
anderem im Zuge der Budgetberatungen im Verkehrsausschuß, daß die
elektronische Abbuchung der Ökopunkte zeitgerecht mit 1. Jänner 1998 ihren
Betrieb aufnehmen kann.
Wie aus den Medien bekannt, wird der Zeitpunkt des Inkrafttretens weiter
hinausgeschoben und Ökopunkte erst ab 1. März 1998 elektronisch abgebucht.
Die Europäische Union gewährte Österreich eine weitere Fristverlängerung bis
Ende März, in welcher nach wie vor auch eine Ökopunkteabbuchung auf Papier
erfolgen darf.
Durch den Wegfall der Grenzkontrollen an den Binnengrenzen der
Europäischen Union durch das Schengener-Abkommen ist die
Entwertungsmöglichkeit der Ökopunkte auf Papier bei Einfahren nach
Österreich zur Zeit nicht gewährleistet.
Weder das Inkrafttreten ab 1. März 1998 ist sichergestellt, noch sind alle Fragen
in Zusammenhang mit der elektronischen Abbuchung geklärt. Daher stellen die
unterzeichneten Abgeordneten an den Bundesminister für Wissenschaft und
Verkehr folgende
Anfrage:
1. Wie kontrollieren Sie zur Zeit, daß Ökopunkte beim Einfahren nach
Österreich, bei einer EU - Binnengrenze, entwertet wurden?
2. Wenn Kontrollen durchgeführt werden:
Wieviele solcher Kontrollen wurden seit Jahresbeginn durchgeführt?
Wieviel Prozent des Transitverkehrs wurden durch diese Kontrollen erfaßt?
Wie hoch beziffern sich die Kosten dieser Kontrollen für den Steuerzahler?
Was wurde an Strafgeldern eingenommen ?
3. Welche Folge hat es, wenn die Ökopunkte bei Übertritt der Grenze mangels
Möglichkeit nicht entwertet wurden?
4. Laut EU - Regelung dürfen auch nach Inkrafttreten der elektronischen
Abbuchung nicht 100% der Ökopunkte elektronisch abgebucht werden. Das
bedeutet, daß neben der elektronischen Abbuchung auch weiterhin ca. 0,6
Prozent der Ökopunkte wie bis jetzt in Papierform abgebucht werden. Wie
wird diese parallele Abbuchung funktionieren?
5. Planen Sie zum Zwecke der Entwertung der Ökopunkte auf Papier die
Errichtung von Geräten zur Entwertung (wie Fahrscheinentwerter) an den
Grenzübergängen?
6. Wenn nein, wie können die mindestens 0,6 Prozent der Besitzer von
Ökopunkten auf Papier ihre Ökopunkte in Zukunft entwerten?
7. Wenn ja, wieso wurde nicht gleich dieses System statt des elektronischen
Abbuchungssystems, das dem Steuerzahler Kosten in der Höhe von rund 200
Millionen Schilling plus Folgekosten verursacht, gewählt?
8. Zukünftig ist ein Anhalten an der Grenze zum Zwecke der Kontrolle der
Abbuchung der Ökopunkte nicht mehr möglich. Wie wird daher die
Kontrolle, daß rechtmäßig abgebucht wurde, erfolgen?
9. Ist sichergestellt, daß elektronische Abbuchungsstationen der Ökopunkte auf
allen wichtigen Verkehrsverbindungsstraßen zum Ausland vorhanden sind?
10.Worin liegen die Gründe, daß das elektronische Abbuchungssystem seinen
Betrieb nicht bereits mit 1. Jänner 1998 aufnehmen konnte? Der durch das
Bundesvergabeamt erlassene Baustopp von vier Wochen rechtfertigt sicher
keinen vier - monatigen Verzug der Inbetriebnahme.
11. Welche Konsequenzen hat die spätere Inbetriebnahme für die mit der
Installation betraute Firma Kapsch? In der Ausschreibung waren bei Verzug
Pönalzahlungen angedroht. Planen Sie diese Pönalzahlungen einzuklagen?
12. Können Sie garantieren, daß das System zur elektronischen
Ökopunkteabbuchung ab März funktionieren wird?
13. Laut Informationen gibt es Probleme bei der Auslieferung der On-Bord-
Units, das heißt der Geräte, die zum Zwecke der elektronischen Abbuchung
im LKW zu montieren sind. Italien hätte diesen Informationen zufolge
10.000 Geräte bestellt und erst rund
4.000 Geräte erhalten.
Ist Ihnen diese Tatsache bekannt? Wenn ja, welche Folgen hat dieser
Lieferengpaß für den Beginn der elektronischen Abbuchung im März?
Welche Maßnahmen werden ergriffen, um weitere Probleme zu verhindern?
14.Die On - Bord - Units für das Ökopunkte-Abbuchungssystem müssen an der
Grenze bei der erstmaligen Einreise nach Österreich initialisiert werden, das
heißt mit den Fahrzeugdaten programmiert werden.
Welche derartige Initialisierungsstationen sind derzeit in Betrieb?
Wieviele Initialisierungsstationen werden bis zum verspäteten Start des
Systems in Betrieb genommen sein?
Was passiert an Grenzstationen, an denen keine Initialisierungsstationen
errichtet sind?
Wer betreibt diese Initialisierungsstationen?
1 5.Welche Kosten entstehen durch die Initialisierung?
Wer hat diese Kosten zu tragen?