3750/J XX.GP
der Abgeordneten Dr. Povysil, Mag. Haupt, Dr. Salzl, Dr. Grollitsch , Dr. Pumberger
und Kollegen
an die Bundesministerin für Arbeit Gesundheit und Soziales
betreffend: Chipcard und Europäischer Notfall - Ausweis [Amtsblatt C 184 v. 23.7.861
Die Reform der Krankenversicherung und Sozialversicherung auch im Lichte der
Vereinfachung, Kontrolle, Abrechnung der Kassen, Ärzte (extramural) und
Krankenanstalten (intramural) sieht eine Einführung der vereinfachten Chipcard ab
Mitte 1998 vor
In diesem Zusammenhang stellen die unterfertigten Abgeordneten.
an die Bundesministerin für Arbeit Gesundheit und Soziales
folgende
Anfrage:
1. Gedenken Sie unter Bezugnahme des oben angeführten EU Textes die Chipcard mit
einem europäischen Notfall - Ausweis auf Chip zu kombinieren? So würde ein
budgetneutrales Kostensplitting erhalten werden und gleichzeitig ein weiterer
Schritt zur Reform des Kassensystem erwirkt werden
2. Welche Notfall - Daten sollten auf dieser Karte gespeichert werden?
3. Welcher Zugriffsberechtigtenkreis wird vorgesehen?
4. Würden auch vertrauliche Daten wie HIV - Infektion abgespeichert werden ? Wenn
nein, warum? Wenn ja, unter welcher Form und für welchen Zugriffskreis?
5. Wie sehen sie eine Harmonisierungsmöglichkeit des DSG mit der EU im
Zusammenhang mit diesem Ausweis?
6. Wie sehen die EDV - technischen Voraussetzungen für den in Fachkreisen
kostenintensiven Sprung in das Jahr 2000? Welche Vorkehrungen werden die
diesbezüglichen Chipcards bzw. deren Periphärinfrastruktur aufweisen?
7. Welche mit Österreich kompatiblen EDV Systeme existieren bereits in den EU -
Mitgliedstaaten um so möglicherweise auch ein eventuelles zukünftiges EU System
aufbauen zu können?
8. Wie sehen Sie die Notwendigkeit eines solchen Ausweises/Chipcard, wenn im Falle
eines Unfalles, so oder so in jedem Spital automatisch Routine Tests gemacht
werden, schon alleine wegen Verträglichkeitsprüfungen (z. B. bei Blutkonserven
sogenannte ,,Kreuzproben“)?
9. Werden auch im Zuge dieser möglichen Kombination auch mitversicherte Kinder,
Jugendliche, Studenten und andere Angehörige (insbesondere Frauen) Ihre eigene
Karte erhalten auf denen dann Impfungen ebenso wie Vorsorge- ( z.B. MKP)
Untersuchungen vermerkt werden könnten?
10. Was halten Sie von der Überlegung : SV Karte - Notfallkarte - Impfausweis auf
Chip welche ja eine budgetneutrale Drittelung der Kosten bedeuten würde?
11. Wieviele Spitäler sind derzeit mit EDV Anlagen (im Zuge des LKF) so ausgestattet,
daß eine Nachrüstung für so ein System möglich wäre?
12. Wieviele Ärzte und sonstige Krankeneinrichtungen sind derzeit mit EDV Anlagen so
ausgestattet, daß eine Nachrüstung für so ein System möglich wäre?
13. Wieviele Apotheker und sonstige Pharmazeutischen Einrichtungen sind derzeit mit
EDV Anlagen so ausgestattet, daß eine Nachrüstung für so ein System möglich wäre
und so auch eine Abgabe von entsprechenden Medikamenten reibungslos und
kontrolliert erfolgen kann?
14. Wie hoch beziffern sich die Kosten einer eventuellen Nachrüstung in den jeweiligen
Bereichen?
15. Besteht eine Kosten / Nutzenanalyse der Einführung eines solchen Systems und die
daraus resultierenden Ausgaben in Verwaltung der SV - Träger, Kassen, Ärzte,
Spitäler, Apotheker und sonstiger Gesundheitseinrichtungen?