3963/J XX.GP

 

der Abgeordneten Dr. Pumberger, Dr. Povysil und Kollegen

an die Bundesministerin für Arbeit, Gesundheit und Soziales

betreffend offene Fragen zur positiven Gebarung der Krankenversicherung

Die jüngsten Berichte, daß es den Krankenversicherungsträgern 1997 gelungen sei, nach

Defiziten in den letzten Jahren einen Überschuß von 1,5 Mrd. S zu erzielen, könnten die

Vermutung nahelegen, die positive Gebarung sei vor allem der guten Verwaltung der

Krankenversicherung zu verdanken. Tatsächlich sind die Überschüsse aber vor allem auf

verringerte Leistungen und erhöhte finanzielle Belastungen der Versicherten zurückzuführen,

wodurch in Summe die Versicherten mit etwa 3 Mrd. S jährlich mehr belastet werden.

In diesem Zusammenhang stellen die unterfertigten Abgeordneten an die Frau

Bundesministerin für Arbeit, Gesundheit und Soziales folgende

Anfrage:

1. Wie hoch waren die Einnahmen der Krankenversicherungsträger 1997 durch die

Krankenscheingebühr?

2. Wie hoch waren die Einnahmen der Krankenversicherungsträger durch die

Rezeptgebühren jährlich 1995, 1996 und 1997?

3. Wie hoch waren die Ausgaben der Krankenversicherungsträger jährlich 1995, 1996 und

1997 für Arzneimittel?

4. Wie hoch waren die Mehreinnahmen der Krankenversicherungsträger 1997 infolge der

Erhöhung der Beiträge für Pensionisten?

5. Wie hoch waren die Einsparungen beim Krankengeld durch das Absinken der

Krankenstandsfälle um 260.000 innerhalb der letzten zwei Jahre, jährlich 1996 und 1997

in Mio. Schilling?

6. Wie hoch waren die Einsparungen der Krankenversicherungsträger durch die Kürzung des

Höchstausmaßes des Krankengeldes von 78 auf 52 Wochen im Jahr 1997?

7. Wie hoch waren die Ausgaben für Kuraufenthalte jährlich 1995, 1996 und 1997?

Und wie hoch waren die Selbstbehalte für Kuraufenthalte jährlich 1995, 1996 und 1997 in

Mio. Schilling?

8. Wieviele Kuraufenthalte wurden jährlich von den Krankenversicherungsträgern 1995,

1996 und 1997 bewilligt?

9. Wie hoch waren die Ausgaben jährlich 1995, 1996 und 1997 für Heilbehelfe und

Hilfsmittel?

10. Wie hoch waren die Ausgaben für Leistungen der Vertragsärzte jährlich 1995, 1996 und

1997?

11. Wie hoch waren die Einsparungen der Krankenversicherungsträger durch die Kürzung der

Rückerstattung von Wahlarztkosten auf 80% der fiktiven Kosten eines Vertragsarztes

jährlich 1996 und 1997?

12. Wie hoch waren die Kosten der Krankenversicherungsträger für physiotherapeutische

Maßnahmen jährlich 1995, 1996 und 1997?

13. Wie hoch waren die Aufwendungen der jeweiligen Krankenversicherungsträger im

Verwaltungsbereich jährlich 1995, 1996 und 1997 in Mio. Schilling?

14. Wie hoch waren die Selbstbehalte im Spitalsbereich jährlich 1995, 1996 und 1997?

15. Wie hoch waren die Einsparungen der Krankenversicherungsträger ausgabenseitig 1997

insgesamt in Mio. Schilling?

Wieviel Prozent davon waren Einsparung im Verwaltungsbereich?

16. Wie hoch waren die Ausgaben der Krankenversicherungsträger für Zahnbehandlungen bei

Vertragsärzten jährlich 1995, 1996 und 1997?

17. Wie hoch war der Nettoabgang der Zahnambulatorien der GKK 1995, 1996 und 1997?

18. Wodurch war der hohe Nettoaufwand für die Zahnambulatorien jeweils bedingt?

19. Können Sie sich eine Ausgliederung der Zahnambulatorien der GKK mit eigenständiger

Berechnung der Wirtschaftlichkeit unter Einbeziehung aller Kosten wie Mieten, Apparate,

Personal, u.s.w. vorstellen, wodurch die wirtschaftliche Situation der Zahnambulatorien

einem seriösen Vergleich mit den niedergelassenen Zahnärzten standhält?

20. Können Sie sich die Aufnahmen des festsitzenden Zahnersatzes als Kassenleistung

vorstellen?

21. Wie viele Zahnärzte werden in den Ambulatorien der Krankenversicherungsträger

beschäftigt, wie viele haben ihre Ausbildung in einem ehemaligen Ostblockstaat

absolviert?

22. Wer soll Ihrer Meinung nach die derzeit außervertraglichen Leistungen wie etwa

umweltmedizinische Beratung, Diätberatung, zusätzliche

Vorsorgeuntersuchungsmaßnahmen, sport - und reisemedizinische Beratung, Akupunktur,

Homöopathie und ähnliches bezahlen, wenn Sie von einem Kassenarzt an einem

Kassenpatienten erbracht werden?